Die Behörden warnen vor dramatischen Folgen für die Arzneiversorgung nach dem Ausstieg der Briten.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA befürchtet trotz Vorkehrmaßnahmen der Pharmaindustrie ernsthafte Versorgungsstörungen bei 39 Medikamenten infolge des Brexit. Das ist zwar eine Verbesserung im Vergleich zum Juli, als die Behörde noch vor Lieferschwierigkeiten bei 108 Produkten warnte.
Die Unternehmen, die für die übrig gebliebenen Arzneien verantwortlich seien, müssten jetzt aber ihre Planungen beschleunigen, forderte die EMA am Montag. Von den 39 Medikamenten sind 25 für Menschen und 14 Tierarzneien.
Mehr als 2.600 Medikamente werden in Großbritannien hergestellt, 45 Millionen Packungen werden jeden Monat in andere europäische Länder geliefert. Weitere 37 Millionen gehen in die entgegengesetzte Richtung, wie Zahlen aus der Industrie zeigen. Um sicherzustellen, dass EU-Zulassungen für Arzneimittel nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU weiterhin Gültigkeit haben, müssen Unternehmen ihre Lieferketten und rechtlichen Regelungen so anpassen, dass sie bestimmte Geschäfte in einem EU-Mitgliedstaat haben.