Prellen die Briten die Zeche?
Brexit: Fällt die EU um 60 Milliarden Euro um?
10.03.2017
Brüssel erwartete von den Briten mehrere Milliarden Euro. Johnson erteilt der EU eine Absage.
Der britische Außenminister Boris Johnson will sich in Sachen Geld bei den anstehenden Brexit-Verhandlungen auf stur stellen. "Es ist nicht einzusehen, dass Großbritannien enorme Beiträge zum EU-Budget macht, nachdem es die EU verlassen hat", sagte Johnson in einem BBC-Interview, das am Freitag veröffentlicht wurde.
Eine Reporterin hatte ihn nach der Reaktion der britischen Regierung gefragt, sollte die EU wie erwartet rund 60 Milliarden Euro für den Austritt in Rechnung stellen. Es geht dabei um Haushaltsverpflichtungen, die Großbritannien mitgetragen hat.
Bis zu 60 Milliarden Euro
Die Kommission hatte vergangenen Monat angekündigt, gemeinsam eingegangene EU-Verpflichtungen aus der Vergangenheit müssten von London anteilig bezahlt werden - trotz des geplanten Austritts. Dazu zählen unter anderem Pensionslasten für EU-Beamte und alte Zusagen, die künftig haushaltswirksam werden könnten, etwa das Rettungsprogramm für Irland.
EU-Diplomaten hatten zuletzt bestätigt, dass Beamte intern von einer Größenordnung von 40 bis 60 Milliarden Euro ausgehen. Auch das Centre for European Reform spricht von 60 Milliarden Euro.