Die britische Wirtschaft hat ihr Wachstum im zweiten Quartal verdoppelt. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von April bis Juni wie erwartet um 0,6 Prozent, wie das Statistikamt am Donnerstag in London mitteilte. Dafür sorgten vor allem kauffreudige Verbraucher und höhere Investitionen der Unternehmen. Von Jänner und März hatte das Wachstum noch 0,3 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es mit 1,4 Prozent sogar das größte Plus seit mehr als zwei Jahren.
Die Chancen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends stehen nicht schlecht, da sich für die Eurozone als größtem Exportmarkt Großbritanniens ein Ende der Rezession abzeichnet. Zudem ist die Kauflaune der Verbraucher derzeit so gut wie seit April 2010 nicht mehr. Das sind auch gute Nachrichten für die britische Regierung. Opposition und auch der Internationale Währungsfonds hatten sie aufgefordert, angesichts der wackligen Konjunktur mehr Geld auszugeben. Auch für die deutsche Wirtschaft ist die Erholung ein positives Signal: Großbritannien ist der drittgrößte Abnehmer von Waren "Made in Germany" - hinter Frankreich und den USA, aber noch vor den Niederlanden und China.
Allerdings ist es bis zu einer vollständigen Genesung noch ein weiter Weg. Die britische Wirtschaft ist noch immer 3,3 Prozent kleiner als zu ihrer besten Zeit Anfang 2008. Danach drückte die Finanzkrise das Land in die Rezession.