British Airways überraschend mit Quartalsgewinn
05.02.2010
Der harte Sparkurs der Fluggesellschaft zeigt erste Erfolge: Q3 wurde erstmals seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise wieder ein operativer Gewinn von 25 Mio. Pfund (28,6 Mio. Euro) eingeflogen. Damit hatten die wenigsten Analysten gerechnet.
Nach neun Monaten weist die Bilanz aber immer noch einen Verlust im operativen Geschäft von 86 Mio. Pfund aus, nach einem Gewinn von 89 Mio. ein Jahr zuvor. Unter dem Strich musste British Airways in den ersten 3 Quartalen einen Fehlbetrag von 245 Mio. Pfund verbuchen, das ist noch einmal fast doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2008/09. Der Umsatz sank um 12,9 % auf 6,1 Mrd. Pfund.
Die Fluggesellschaft leidet unter sinkenden Passagierzahlen. Der Trend verschärfte im Jänner wegen des harten Winters sogar noch einmal, weil zahlreiche Flüge ausfielen. British Airways beförderte nur noch 2,1 Mio. Menschen, 8 % weniger als im ersten Monat 2009.
Die Auslastung der Flieger verbesserte sich dagegen wegen gesenkter Kapazitäten um einen Prozentpunkt auf 74,2 %. Im Frachtgeschäft steigerte die Gesellschaft die Verkehrsleistung um 6,5 % auf 346 Mio. Tonnenkilometer, nachdem das Frachtaufkommen Anfang 2009 wegen der Wirtschaftskrise kräftig eingebrochen war. Die Frachtauslastung verbesserte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 70,2 %, lag damit aber unter dem Dezemberwert.
Verfall der Ticketpreise
Fluggesellschaften leiden seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise unter einem allgemeinen Verfall der Ticketpreise. Besonders schlägt die schrumpfende Nachfrage für das Premium-Segment - die Business und First Class - zu Buche. British Airways ist wie viele andere Unternehmen auf einen harten Sparkurs eingebogen und hat das Flugangebot verknappt. Die Kosten sanken so um 10,5 % in den ersten neun Monaten. "Wir sind auf dem richtigen Weg, das ändert aber nichts daran, dass wir im laufenden Geschäftsjahr einen Rekordverlust erwarten", sagte Konzernchef Willie Walsh.
Große Hoffnungen setzt er auf die Fusion mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia, die Ende 2010 abgeschlossen werden soll. Noch keine Lösung gibt es für das 3,7 Mrd. Pfund große Defizit in der Pensionskasse. Es liefen Gespräche mit den Gewerkschaften.