Die EU-Kommission will offenbar den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 stärker drosseln als bisher vorgesehen. Das "Handelsblatt" berichtet, die Brüsseler Behörde spreche sich in einer Mitteilung an das Europa-Parlament und Mitgliedstaaten dafür aus, das Reduktionsziel von 20 auf 30 % anzuheben. "Dieses Ziel ist technisch machbar und ökonomisch wünschenswert", heißt es darin.
Für eine solche Verschärfung der Emissionsziele hatte sich bereits die deutsche Bundesregierung starkgemacht. Umweltminister Röttgen hatte vergangene Woche erklärt, er erwarte einen entsprechenden Beschluss der EU-Kommission bis Ende Mai.
Wie es in der Zeitung weiter hieß, mache die Wirtschaftskrise der Kommission zufolge die Maßnahmen für den Klimaschutz billiger. Bereits im vergangenen Jahr hätten die Mitgliedstaaten der EU rund 14 % weniger Treibhausgas produziert.
"Die Rezession hat das Erreichen der Klimaziele um mindestens 30 %, das heißt um etwa 22 Mrd. Euro günstiger gemacht, als man noch vor 2 Jahren geschätzt hat", stelle die Kommission fest. Zudem führten tendenziell höhere Ölpreise dazu, dass die Bürger Energie effizienter nutzten und deshalb weniger verbrauchten.
