Im 2. Quartal

Schulden um 6 Milliarden gestiegen

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Die Staatsverschuldung betrug somit Ende Juni 228,9 Mrd. Euro.

Der öffentliche Schuldenstand ist im 2. Quartal 2012 um mehr als sechs Mrd. Euro gestiegen. Die Staatsverschuldung betrug Ende Juni 228,9 Mrd. Euro bzw. 75,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der Statistik Austria hervor. Damit lag der Schuldenstand um 15,4 Mrd. Euro bzw. in Relation zum BIP um 3,1 Prozentpunkte über dem Vorjahresquartalswert. Laut ursprünglicher Finanzplanung der Regierung sollte der Schuldenstand zum Jahresende 74,4 Prozent des BIP betragen.

Schuldenstand
Im Vergleich zum 1. Quartal beträgt die Veränderung des öffentlichen Schuldenstandes für den Staat insgesamt plus 2,8 Prozent (6,166 Mrd. Euro). Fast der gesamte Anstieg entfiel auf den Bund mit einer relativen Steigerung von 3,3 Prozent (6,366 Mrd. Euro). Beim Landessektor war ein Rückgang der Verschuldung um 21 Mio. Euro zu beobachten. Beim Gemeindesektor stieg die Verschuldung um 1,2 Prozent (108 Mio. Euro), während sie bei den Sozialversicherungsträgern um rund 13 Prozent (287 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorquartal zurückging.

Bei den Quartalszahlen gibt es immer wieder größere Schwankungen, in der Regel sinkt der Schuldenstand gegen Ende des Jahres wieder. Ein Anstieg von 2,8 Prozent bzw. sechs Mrd. Euro vom ersten auf das zweite Quartal ist dennoch relativ hoch (s. Tabelle).

Die Statistik Austria veröffentlichte am Freitag auch die endgültigen Daten für das Jahr 2011. Demnach lag das Defizit bei 2,5 Prozent bzw. 7,6 Mrd. Euro (2010 waren es 4,5 Prozent bzw. 12,9 Mrd. Euro). Der Schuldenstand betrug mit Ende des Jahres 2011 217,8 Mrd. Euro bzw. 72,4 Prozent des BIP.

Einnahmen gestiegen
Die Staatseinnahmen 2011 in Höhe von insgesamt 144,4 Mrd. Euro stiegen im Vergleich zum Jahr 2010 um 6,7 Mrd. Euro oder 4,9 Prozent an. Gut 91 Prozent der Staatseinnahmen stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen, die 2011 in Summe rund 130,9 Mrd. Euro ausmachten (Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr 5,2 Prozent bzw. 6,4 Mrd. Euro).

Die Staatsausgaben stiegen im Jahr 2011 um 0,9 Prozent oder 1,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr an. Dieser geringe Anstieg ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass einzelne Ausgabenströme wie der Zuschuss aus dem Besserungsschein für die staatliche KA Finanz AG, die "Bad Bank" der Kommunalkredit, im Jahr 2011 wegfielen. 49 Prozent der Ausgaben des Staates entfielen auf Sozialausgaben, die nächstgroße Position ist der Personalaufwand mit 19 Prozent.

Öffentlicher Schuldenstand vom 2. Quartal 2011 bis 2. Quartal 2012


Quartal/Jahr   in Mio. Euro   in % des BIP   Differenz zum Vorquartal
                                            in Mio./in Prozentpunkten

Q2/ 2011         213.534         72,0        2.604   -0,3

Q3/ 2011         214.384         71,6          849   -0,4

Q4/ 2011         217.782         72,4        3.398    0,8

Q1/ 2012         222.756         73,4        4.975    1,0

Q2/ 2012         228.922         75,1        6.166    1,7

QUELLE: Statistik Austria
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