Für die Nachfolge von Bernd Spalt an der Spitze der Erste Group ist der aktuelle Firmenkundenvorstand der Erste Bank, Willibald Cernko, Favorit. Zumindest bis zur möglichen Rückkehr von Ex-Vorstand Peter Bosek.
Der Aufsichtsrat der Erste Group könnte bereits am Mittwoch die Weichen für die neue Führung des Konzerns stellen. Der seit Jänner 2020 amtierende Vorstandschef Bernd Spalt hatte ja vor einem Monat bekanntgegeben, seinen bis Ende Juni 2023 laufenden Vertrag nicht zu verlängern - wegen unterschiedlichen Auffassungen über die künftige Strategie der Erste Group.
Cernkos Vertrag läuft bis 2024
Nun könnte es Gerüchten zufolge zunächst eine Überganslösung geben. Willibald Cernko, aktuell Vize-Chef und Firmenkundenvorstand der Erste Bank und früherer Bank Austria-Chef, soll vom Aufsichtsrat zum neuen CEO der Gruppe ernannt werden.
Der bestens vernetzte Top-Banker dürfte, so ist zu hören, für zwei Jahre bestellt werden - sein jetziger Vertrag läuft bis 2024. In dieser Zeit würde der Aufsichtsrat ein internationales Ausschreibungsverfahren für einen neuen Vorstandschef durchführen.
Bei der Erste Group gibt es für den Einzug in den Vorstand ein Alterslimit von 65 Jahren - da würde Cernko jetzt gerade noch durchgehen, er wird erst Anfang Juli 66.
Bosek derzeit Chef der baltischen Luminor Bank
Einen letztlichen Wunschkandidaten für den CEO-Posten gibt es dem Vernehmen nach: Ex-Vorstand Peter Bosek, der die Erste Group Ende 2020 verlassen hatte und als CEO zur baltischen Luminor Bank nach Estland gewechselt war. Seinen dortigen Vertrag dürfte Bosek bis zum Ende erfüllen wollen, sind Insider überzeugt. Möglich aber, dass es ihn letztlich wieder nach Wien zieht. Der 54-Jährige hatte sich seinerzeit selbst um die Nachfolge von Andreas Treichl an der Spitze der Erste Group bemüht, aber gegen Spalt den Kürzeren gezogen.