Business-Insider
Musk feuert nach Twitter-Deal die Chefs
29.10.2022Zur Finanzierung des Kaufpreises von 44 Mrd. Dollar stieß Musk Tesla-Aktien ab und nahm Kredite auf.
San Francisco. In der für ihn typischen Art gab Tech-Milliardär Elon Musk den Vollzug seines Twitter-Deals mit einem etwas kryptischen Tweet bekannt: „Der Vogel ist befreit“, schrieb er in Anspielung auf das Unternehmenslogo in der Nacht auf Freitag. Nach langem Hin und Her brachte er die 44 Mrd. Dollar schwere Übernahme unter Dach und Fach. Er wäre auch kaum wieder rausgekommen. Twitter hatte den Deal eingeklagt, am Freitag lief die Frist ab, nach der es zum Prozess gekommen wäre.
Ex-Twitter-Boss von Securitys rausgebracht
Der reichste Mann der Welt ist jetzt also Eigentümer seiner Kommunikationsspielwiese. Und er macht gleich klar, dass bei Twitter nun sein Wind weht. Als erste Amtshandlung feuerte er etliche Topmanager, allen voran den bisherigen Twitter-Boss Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal, berichteten US-Medien. Die beiden sollen von Securitys aus der Zentrale eskortiert worden sein. Auch die für den Kampf gegen Fake News und Hassrede zuständige Managerin Vijaya Gadde setzte Musk vor die Tür.
Den Chefposten dürfte der 51-Jährige zumindest vorerst selbst übernehmen. Die Bezeichnung seines Twitter-Profils änderte er auf „Chief Twit“.
Trump-Comeback? Spannend wird, was Musk aus Twitter macht. Begründet hatte er seinen Appetit auf das Netzwerk damit, dass er die Redefreiheit stärken wolle – Twitter solle ein Ort sein, wo „jeder seine Meinung äußern kann“. Kritiker fürchten, dass das Hass und Hetze Vorschub leisten könnte. Ein Twitter-Comeback für Donald Trump, dessen Account Anfang 2021 gesperrt wurde, gilt jedenfalls als wahrscheinlich.
„Universal-App X.“ Angedeutet hat Musk, dass er Twitter zu einer „App für alles“ entwickeln wolle. Ihm schwebe etwas vor wie der chinesische Messenger WeChat, über den neben dem Versenden von Nachrichten fast alles möglich ist: Shopping, Amtswege, Flüge buchen, an virtuellen Meetings teilnehmen etc.