kitzVenture-Chef Patrick Landrock will die Kult-Drogeriekette unter dem Namen Schlecker+ im Oktober neu starten. Die Unternehmenszentrale möchte er in Österreich ansiedeln - und hofft auf Unterstützung des neuen Wirtschaftsministers Kocher.
Mit Ex-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hat der Kitzbühler Unternehmer und Selfmade-Millionär Patrick Landrock keine guten Erfahrungen gemacht - beziehungsweise gar keine. Ein im Jänner 2022 an die frühere Ressortchefin gesendeter Brief betreffend die mögliche Ansiedelung des Headquarters der neuen Schlecker+ GmbH in Österreich blieb schlicht ohne jede Reaktion.
Jetzt hofft Landrock auf mehr Verständnis beim nun auch für Wirtschaft zuständigen Minister Martin Kocher.
Schlecker-Neustart im Oktober
Landrock will die Kult-Drogeriekette Schlecker mit neuem Konzept und erweitertem Sortiment unter dem Namen Schlecker+ wieder auferstehen lassen. Neben klassischen Drogeriewaren soll Schlecker+ "ein Vollsortiment an Lebensmitteln sowie an größeren Standorten auch Büro- und Geschäftsbedarf sowie Baumarktartikel" anbieten, wie Landrock erklärt.
Der Neustart als Schlecker+ (inklusive Online-Shops) soll ab Oktober mit zunächst 39 Filialen (7 in Österreich, 32 in Deutschland) beginnen. "Wir bauen ein Milliardenunternehmen auf, bei dem es langfristig um Tausende neue Jobs geht", so Landrock.
Brief an Minister Kocher
Nach dem Flop mit Schramböck wendet sich der kitzVenture-Chef nun per Brief an Minister Kocher: "Natürlich wollten und wollen wir die neue Unternehmenszentrale der zukünftigen Schlecker+ GmbH in Österreich ansiedeln", so Landrock in dem Business-Live vorliegenden Schreiben. Das liege schon daher nahe, "da die KitzVenture GmbH ein ausschließlich österreichisches Unternehmen ist und ich selbst auch ausschließlich in Österreich lebe und mittlerweile auch ausschließlich in Österreich steuerpflichtig bin".
Schramböck reagierte nicht
Dass Schramböck seine Anfrage nicht einmal beantwortet habe, könne er nicht nachvollziehen. Die Ex-Ministerin sei wohl der Ansicht gewesen, dass im ersten Step rund 250 neue Arbeitsplätze und langfristig mehrere tausend in Österreich nicht benötigt werden", merkt Landrock in dem Brief an.
Angebote aus Deutschland
In Deutschland sei das anders - dort sei man proaktiv an ihn herangetreten, habe Standorte und Unterstützung angeboten. "Richtig ist, dass wir einen Standort in Nordrhein-Westfalen gefunden haben", so Landrock an Minister Kocher - "ob aus diesem nun aber die Unternehmenszentrale oder ein Landesstandort wird, können wir aktuell noch frei entscheiden."
Förderungen
An Kocher richtet Landrock nun die Anfrage (mit Kopie an Bundeskanzler Nehammer), "ob eine Ansiedelung von Schlecker+ inklusive entsprechender Technologien von Seiten der Republik Österreich in Österreich gewünscht ist und ob man hier uns im Hinblick auf Standort, Infrastruktur und ggf. Förderungsmöglichkeiten sowie bei Problemstellungen unterstützen könnte". Und verbleibt "mit großer Hoffnung auf eine diesmalige Rückantwort"...