Nach den Razzien u.a. bei Ernst Karl Plech sichten die Beamten das Material. Und es stehen weitere Zeugeneinvernahmen am Programm.
Ins Zentrum der Ermittlungen in der Buwog-Affäre rückt der Wiener Immobilienmakler Ernst Karl Plech (65). Bei dem jahrelangen FPÖ-Finanzier fanden, wie berichtet, am Dienstag Hausdurchsuchungen statt. Die Justiz prüft Plechs Rolle bei der Buwog-Privatisierung und der Zahlung, die vom Käufer Immofinanz an die Grasser-Freunde Meischberger und Hochegger ging.
Die hatten 9,6 Mio. Euro für einen Tipp zur Höhe des Konkurrenzangebots der CA Immo kassiert. Zeugen haben ausgesagt, Meischberger habe Plech den Großteil des Geldes weitergeleitet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Strizzis und Freunderln.“
Plech, der laut Firmenbuch zeitweise bis zu 15 Funktionen in Vorstandsetagen und Aufsichtsräten hatte, war Chef des Kontrollgremiums der Buwog und Mitglied der Vergabekommission, die über die Privatisierung entschied. SPÖ und Grüne schießen scharf gegen ihn.
Die Grüne Gabriela Moser spricht von einem "System von Strizzis und Freunderln, die die Regierung ausgesackelt haben“. Es gehe bei der Buwog nicht nur um "mysteriöse Provisionen in zweistelliger Millionenhöhe“, sie vermutet auch „illegale Parteienfinanzierung“.
Weitere Einvernahmen
Bei den Razzien am Dienstag wurde eine Fülle an Material sichergestellt. Außerdem sind weitere Einvernahmen geplant, verlautet aus Ermittlerkreisen. Auch Zeuge Michael Ramprecht (der Ex-KHG-Mitarbeiter belastet Plech schwer) wird demnächst erneut aussagen. Und es sollen weitere Personen aus der Vergabekommission vorgeladen werden, heißt es. Bereits stattgefunden hat am Dienstag dem Vernehmen nach eine weitere Einvernahme von Walter Meischberger.