Cross-Border-Leasing-Geschäfte (CBL) sollen sich in der Bilanz der Linz AG heuer mit einem Minus von 29 Mio. Euro beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) niedergeschlagen haben. Durch außerordentliche Einnahmen wie den Verkauf von EconGas-Anteilen könne das Minus aber auf 2 Mio. Euro gedrückt werden.
Das berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten". Generaldirektor Alois Froschauer war vorerst noch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Linz AG habe 2001 das Strom- und 2002 das Fernwärmenetz verleast, auch ihr Fernheizkraftwerk Linz-Süd sei betroffen, heißt es in dem Artikel. Zwischen 2001 und 2008 habe das Unternehmen mit CBL 10 Mio. Euro verdient, nun wolle man aber aussteigen, um Verluste zu vermeiden. Der Grund: Die in das Geschäft involvierte US-Versicherung AIG sei im Zuge der Finanzkrise bereits vom Konkurs bedroht gewesen, man befürchtete große Verluste. Der Ausstieg dürfte rund 177,5 Mio. US-Dollar kosten. Beim Stromnetz soll er mittlerweile fix sein.
Bei CBL-Geschäften lukrieren sowohl das österreichische Unternehmen als auch der US-Investor amerikanische Fördergelder. Neben der Linz AG hat auch der Landesversorger Energie AG (EAG) sein Stromnetz sowie 14 seiner 15 Wasserkraftwerke derartigen Transaktionen unterzogen. Die EAG ist mittlerweile mit dem Stromnetz wieder ausgestiegen, bei den Kraftwerke besteht politischer Konsens, dass man auch hier das CBL verlassen will.
Die Klubobfrau der Linzer Grünen, Gerda Lenger, forderte in einer Presseaussendung einen sofortigen Ausstieg der Linz AG aus sämtlichen riskanten Geschäften: "Denn schließlich handelt es sich dabei um öffentliche Gelder, die optimal eingesetzt und verwaltet werden müssen." Es dürfe keinerlei Risiko-Geschäfte mehr geben, so Lenger.