Wegen der Rezession erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) 2009 den mit rund 2,6 Prozent stärksten Rückgang des weltweiten Kohlendioxid-Ausstoßes seit mindestens 40 Jahren.
Den bisher stärksten Einbruch bei den Emissionen des wichtigsten Treibhausgases habe es 1981 nach dem Ölpreisschock und den darauffolgenden wirtschaftlichen Turbulenzen gegeben, sagte IEA-Chefvolkswirt Fatih Birol in London. "Wir schätzen, dass der Rückgang dieses Jahr etwa doppelt so stark sein wird."
Grundlage der Prognose ist eine detaillierte Analyse des Strom-, Kohle-, Öl- und Gasverbrauchs der vergangenen Monate sowie eine Prognose für die kommenden Monate in zahlreichen Ländern.
Die Finanzkrise habe nicht nur den Verbrauch fossiler Brennstoffe gebremst, sondern auch die Investitionen in herkömmliche Energieanlagen, sagte Birol. Dies könne helfen, den weltweiten Übergang zu emissionsärmeren Energieträgern zu beschleunigen.
Kopenhagen muss Ergebnisse bringen
"Der Rückgang der Emissionen und der Investitionen in fossile Brennstoffe wird nur etwas bedeuten, wenn in Kopenhagen eine Einigung erzielt wird, die den Investoren ein Signal für CO2-Einsparungen gibt", sagte er mit Blick auf die im Dezember anstehenden Beratungen über ein neues weltweites Klimaschutz-Abkommen in der Folge des 2012 auslaufende Kyoto-Protokolls.
Besonders stark dürften die Emissionen in diesem Jahr mit sechs Prozent in den USA sinken, wie die Regierung kürzlich prognostizierte. Für Europa schätzte der Analyst Mark Lewis von der Deutschen Bank den Rückgang auf 4 bis 5 Prozent. Dem stehen Steigerungen der Industrieproduktion und des Klimagas-Ausstoßes in den Entwicklungsländern gegenüber, besonders im größten Emittentenland China.