Coface stuft 22 Länder hinauf
03.02.2010
Der Kreditversicherer sieht ein Ende der Wirtschaftskrise und rechnet mit einem leichten Aufschwung. Als Reaktion wurden 22 Länderratings positiv verändert. Österreich wird weiterhin mit A2 geratet, befindet sich nun auf der positiven Watchlist.
Das Nachlassen der Zahlungsausfälle zeige mittlerweil klar, dass die Finanzkrise als solche vorbei ist. Dies korreliere mit dem Ende der Rezession im 3. Quartal 2009 in den meisten großen Industrieländern.
Daher verbessert Coface – nach zahlreichen Abwertungswellen während der Krise – die Ratings für alle Industrieländer. Die einzigen Ausnahmen bilden Großbritannien, Italien, Portugal, Spanien und Irland, welche auf A3 bleiben. Griechenland wurde aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und der hohen Staatsverschuldung auf A3 negative Watchlist gesetzt. Die Bewertung von Österreich (A2) wurde mit einem positiven Ausblick versehen.
Die Schwellenländer zeigen weiterhin ein dynamisches Wachstum, doch als Akteure am Weltmarkt konnten sie sich den Auswirkungen der Krise nicht entziehen: Länder mit schwer verschuldeten Unternehmen hatte in Folge des Rückgangs der Wirtschaft mit Kreditkrisen und einem signifikanten Anstieg der Zahlungsausfälle zu kämpfen.
"L-förmiges“ Wachstum, Gefahr von Spekulationsblasen
Die Erholung in den Industrieländern ist 2010 durch das Risiko neuer Spekulationsblasen stark gefährdet. Sollten diese platzen, können erneute negative Auswirkungen für Unternehmen die Folge sein. Ein Rückfall würde vor allem jene Firmen treffen, die bereits nach der zweijährigen Auftragsflaute geschwächt sind.
Trotzdem glaubt Coface an ein leichtes, "L-förmiges“ Wachstumsszenario und nicht an einen Rückgang der Wirtschaftsaktivitäten. Für 2010 wird daher mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 % gerechnet, 1,4 % für die Industrieländer und 5,3 % für die Schwellenländer.
“Die fünfte von Coface registrierte Krise zeichnet sich durch ihre Stärke, aber nicht durch ihre Dauer aus, denn sie war wie alle vorherigen nach 2 Jahren vorbei. Das Ende der Krise, welches durch den Rückgang der Zahlungsausfälle eingeläutet wurde, bedeutet nicht die Beseitigung aller Risiken“, so Coface Austria Chefin Martina Dobringer, "denn Spekulationsblasen, die Ursache aller beobachteten Krisen, bilden sich bereits in unglaublicher Geschwindigkeit”.