SMS und Snake

Comeback der Tastenhandys: Warum immer mehr Menschen auf Nostalgie setzen

05.08.2024

Tastenhandys erleben ein Comeback dank langer Akkulaufzeit, Digital Detox und ihrer Eignung für Kinder und ältere Menschen, wie steigende Verkaufszahlen zeigen. 

Zur Vollversion des Artikels
© getty
Zur Vollversion des Artikels

Vor der Ära der Smartphones waren Handys hauptsächlich zum Telefonieren, Simsen und Spielen wie "Snake" gedacht. Vor etwa 20 Jahren boten Tastenhandys auch Funktionen wie Radio und einfache Fotos, aber viel mehr war nicht drin.

In jüngster Zeit scheinen sich jedoch immer mehr Menschen nach diesen sogenannten Featurephones oder Dumbphones zu sehnen. Die Verkaufszahlen bei den Onlineshops Galaxus und Digitec sind im zweiten Quartal dieses Jahres um zwei Drittel gestiegen. Aber warum dieser plötzliche Anstieg?

Experten sehen verschiedene Faktoren, die den Kauf von Tastenhandys fördern: Die längere Akkulaufzeit ist ein großer Vorteil, da die Nutzer länger erreichbar bleiben können. Viele entscheiden sich auch bewusst gegen Apps, um Digital Detox zu betreiben.

Tastenhandys sind zudem bei Eltern beliebt, die ihren Kindern ein einfaches Gerät geben möchten, ohne ihnen gleich ein Smartphone zu überlassen.

Attraktiv für junge Leute und Festivalbesucher

Hersteller richten sich auch an junge Leute, besonders an Festivalbesucher. Denn es ist weniger tragisch, wenn ein günstiges Tastenhandy beschädigt oder gestohlen wird. Außerdem genießen viele die Musik und die Party besser, wenn sie nicht durch Apps abgelenkt werden.

Trotzdem werden Tastenhandys oft als „Seniorenhandys“ vermarktet: So zeigen Analysen, dass viele Kunden nach 'Seniorenhandy' suchen, weil diese Geräte wegen ihrer physischen Tasten besonders für ältere Nutzer leichter zu bedienen sind.

Verkaufsstatistik zeigt klare Trends

Die Verkaufszahlen bestätigen diese Beobachtungen: Mehr als die Hälfte der Tastenhandys wird von Menschen über 45 gekauft, und drei von vier Geräten gehen an Nutzer über 35. Hersteller müssen also sowohl ältere als auch jüngere Zielgruppen ansprechen.

Im Test schneidet das neue Nokia 3210 auch nicht schlecht ab: Man gewöhne sich schnell an die Bedienung mit dem Vier-Wege-Button und den Tasten. Für jemanden, der nie ein Tastenhandy benutzt hat, könnte die Umstellung vom Touchscreen jedoch schwieriger sein. 

Zur Vollversion des Artikels