Commerzbank-Chef Martin Blessing hat die Kürzung von Millionenboni für britische Mitarbeiter der Bank im Zuge der Finanzkrise vor Gericht verteidigt. Angesichts der Geschwindigkeit und des Ausmaßes der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Ende 2008 habe man sich entschieden, die Bonuszahlungen zu reduzieren, sagte Blessing vor Gericht aus.
Die Entscheidung sei richtig gewesen. Er habe dabei sowohl die Erwartungen der Aktionäre und die öffentliche Meinung als auch die der Banker berücksichtigen müssen. Blessing betonte, er habe den Bonustopf immer abgelehnt. Dieser sei unklug und überzogen gewesen.
In dem Verfahren fordern 104 frühere Investmentbanker von Dresdner Kleinwort insgesamt 52 Mio. Euro an Bonuszahlungen von der deutschen Bank. Sie hätten ein Anrecht auf das Geld, meinen sie - schließlich habe es ihnen der ehemalige Chef von Dresdner Kleinwort Benson, Stefan Jentzsch, 2008 öffentlich versprochen. Das war vor der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank.