Creditreform: In Südeuropa kreist der Pleitegeier
15.07.2013Dem Pleitegeier fallen in Südeuropa einer Studie zufolge immer mehr Unternehmen zum Opfer. Den höchsten Anstieg der Firmenpleiten im westlichen Europa musste 2012 laut Creditreform Portugal mit einem Plus von fast 42 Prozent verkraften. Auch in Spanien (32 Prozent) und in Italien (13,5 Prozent) ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter ungebremst gestiegen.
Innerhalb von fünf Jahren hätten sich damit die Firmenzusammenbrüche in Italien auf 12.300 Fälle im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt, in Portugal auf 8.600 Fälle mehr als verdoppelt und in Spanien auf 7.800 Fälle verdreifacht.
Ein geringes Eigenkapital der Firmen, eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden und Schwierigkeiten bei Kreditfinanzierungen werden als Gründe gesehen. Hinzu kämen staatliche Sparprogramme. Zwar weise die Statistik für Griechenland einen Firmenpleitenrückgang um fast sieben Prozent auf. Grund zur Entwarnung sei das aber nicht.
In Griechenland und in Spanien gebe die Insolvenzstatistik nur einen Bruchteil der Liquidationen wieder. Darin seien zahlreiche Firmenlöschungen und Betriebsstilllegungen nicht enthalten. Die Firmenpleiten nahmen 2012 in Deutschland (minus 4,6 Prozent), Frankreich (minus 2,4), Großbritannien (minus 3,9) und Norwegen (minus 12,4) deutlich ab.