Bei der Aufarbeitung des Hypo-Desasters will Finanzminister Pröll (ÖVP) nun Ernst machen, berichtete das ORF-Mittagsjournal. Es soll eine "CSI-Hypo" eingerichtet werden. Neben den Untersuchungen der Soko Hypo und der Staatsanwaltschaft soll eine 100-köpfige Truppe ab sofort die bankinternen Vorgänge der vergangenen Jahre prüfen. Jeder Beleg solle umgedreht werden, sagte der Finanzminister.
Finanzstaatssekretär Schieder erwartet, dass die von Finanzminister Pröll angekündigte CSI Hypo bis Ende des Sommers ein aussagekräftiges Ergebnis ermitteln wird: "Bis dahin sollten wir einen umfassenden Überblick haben und alle Details kennen." Dann werde sich auch die Frage der Zukunft der Bank und des zukünftigen Konzepts beantworten. Dass die neue Arbeitsgruppe eingesetzt wird, begrüßte Schieder in einer Aussendung: Es sei notwendig und richtig, zusätzlich zur Soko Hypo und zur Staatsanwaltschaft eine Gruppe einzurichten, die sich mit den vielen Gerüchten und offenen Fragen rund um die Hypo beschäftige.
In den nächsten Wochen werden im Rahmen der "CSI Hypo" insgesamt 100 Personen abgestellt, um die frühere Landesbank zu durchleuchten und die wahren Ursachen des Milliardendebakels ans Tageslicht zu bringen. Das Team soll unter Leitung der Finanzprokuratur aus Vertretern von Nationalbank, Finanzmarktaufsicht und Rechnungshof bestehen. Auch Expertisen von außen sollen zugekauft werden.