D: Rechtliche Basis für Offshore-Windparks gelegt

16.09.2009

Die deutsche Regierung hat eine weitere Hürde für den Bau von Windkraftwerken vor der Küste aus dem Weg geräumt. Das Kabinett beschloss am 16. September einen Vorrangplan für Zonen in der Nordsee zum Windanlagen-Bau.

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Bis 2030 sollen rund 25.000 MW Strom vor der Küste erzeugt werden. Dieser Ausbau ist der entscheidende Faktor, um den von der Regierung geplanten Anteil von Ökostrom auf über 30 Prozent auszudehnen. Windenergie - derzeit fast ausschließlich an Land erzeugt - macht derzeit etwa sechs Prozent der Stromproduktion aus.

Allein bis 2020 können nach Angaben von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee in Nord- und Ostsee rund 2.000 Windräder zunächst eine Leistung bringen. Daher soll im Herbst ein ähnlicher Vorrangplan für Windräder in der Ostsee beschlossen werden. Langfristig werden laut Tiefensee mit der Off-Shore-Technik bis zu 30.000 Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen.

Finanzierung als Stolperstein

Der Ausbau der Windenergie vor der Küste ist seit langem geplant, stockt aber erheblich. Zum einen gibt es nach wie vor große technische Probleme, um die Anlagen in über 40 Meter Wassertiefe zu verankern. Auch die Anbindung an das Stromnetz erweist sich als schwierig. Im Zuge der Finanzkrise hat sich die Frage der Finanzierung zudem zugespitzt, da für den Bau der Anlagen Summen in Milliardenhöhe nötig sind. Der Finanzinvestor Blackstone hatte vor über einem Jahr - vor Ausbruch der Krise - eine Investition von einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt, was als Durchbruch galt. Seitdem wartet die Branche allerdings auf den rechtsgültigen Abschluss der Vereinbarung.

Auch der Bundesverband Windenergie sieht die Regierungspläne von gut 10.000 MW bis 2020 skeptisch - trotz höherer Vergütungen für Offshore-Windenergie, die in der letzten Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) vereinbart wurden. Der Beschluss der Regierung sei zwar ein positives Signal, sagte Verbandspräsident Hermann Albers. Es müssten die Projekte jetzt aber auch realisiert werden.

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