Aus droht

Dayli steht vor der Insolvenz

01.07.2013

Juni-Gehälter an 3.300 Mitarbeiter in Österreich nicht fristgerecht ausgezahlt.

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Die Lieferanten der angeschlagenen Drogeriemarktkette dayli werden zunehmend ungeduldig. Sollte in den nächsten Tagen keine Entscheidung über Insolvenz oder Finanzspritze fallen, dann werde man selbst Konkursantrag stellen, hieß es von mehreren Lieferanten zur APA. Eigentümer Rudolf Haberleitner hofft indes noch auf einen rettenden Investor. Am Montag wurde am zuständigen Landesgericht Linz kein Insolvenzantrag gestellt und nichts anvisiert, so Gerichtspräsidentin Katharina Lehmayer .

Den 3.300 dayli-Beschäftigten ließ Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag via Medien ausrichten: "Wir stehen zur Verfügung." Zur Zukunft der Schlecker-Nachfolgegesellschaft wollte er sich aber nicht konkret äußern, er verwies auf seine Verschwiegenheitspflicht. Nur so viel: "Die Juni-Gehälter sind nicht fristgerecht überwiesen worden, dass wissen wir von Mitarbeitern", sagte Hundstorfer vor Journalisten in Wien.

Aufsichtsrats-Vorsitzender Franz Guggenberger betonte gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten", dass "es derzeit extrem schwierig ist für dayli, und wir versuchen die beste Möglichkeit zu finden, damit eine Fortführung gewährleistet werden kann". Ob und wann es zu einer Insolvenz komme, wollte der Aufsichtsratsvorsitzender nicht sagen. Dayli-Eigentümer Haberleitner war am Montag vorerst nicht erreichbar.

Italien: 100 Filialen vor Schließung
Auch die italienischen Gewerkschaften bangen um die Zukunft der Schlecker-Nachfolgegesellschaft dayli. 100 der 288 Filialen in Italien stehen vor der Schließung, weil sie nicht mehr mit Waren beliefert werden. Für 218 der 1.500 Mitarbeiter der Gruppe wurde vom Arbeitsministerium in Rom die Kurzarbeit als soziale Stützungsmaßnahme bewilligt, berichtete Gewerkschaftssprecherin Susanna Pellegrini.

Die Krise bei dayli betrifft vor allem die norditalienischen Regionen Friaul Julisch Venetien und Veneto, in denen das Unternehmen in Italien am stärksten präsent ist. Allein in Friaul bangen 70 Mitarbeiter um ihren Job, berichtete Pellegrini. In der Hafenstadt Portogruaro im Veneto befindet sich auch ein großes Lager der Firma.
 

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