Die Verbraucherpreise in Griechenland sind im Oktober so stark wie seit 1962 nicht mehr zurückgegangen. Wie die Statistikbehörde des Landes am Freitag mitteilte, verbilligten sich die Preise im Jahresvergleich um zwei Prozent und damit stärker als erwartet. Im September betrug das Minus noch um 1,1 Prozent. Nach der EU-Methode lag die Deflation im Oktober bei 1,9 Prozent.
Griechenland steckt seit Jahren in einer tiefen Rezession. Auch Lohnkürzungen und Überkapazitäten in der Wirtschaft haben zu sinkenden Preisen geführt. Damit könnten die Unternehmen aber wettbewerbsfähiger werden. In der Eurozone insgesamt stiegen die Preise im Oktober um 0,7 Prozent und damit so langsam wie seit vier Jahren (2009) nicht mehr.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag überraschend ihren Leitzins gesenkt. Zugleich sagte EZB-Präsident Mario Draghi eine längere Phase niedriger Inflation voraus. In Deutschland gibt es deswegen Sorgen, dass sich spekulative Preisblasen bilden könnten.