Die Ermittler verlangen jetzt die Verhängung der U-Haft. Immerhin haben sie einen "Lastwagen voll mit Belastungsmaterial".
Nach drei Monaten Arbeit hat die CSI Hypo, die alle Belege der Bank überprüfen soll, "weit über 100 Millionen Euro" gefunden, die der Hypo Alpe Adria Bank "entzogen" wurden. Das sagt der juristische Leiter der CSI Hypo, Guido Held, gegenüber einer aktuellen Tageszeitung. Das Vermögen sei teils in Liechtenstein, teils am Balkan gelandet. Die Justiz solle nun die dahinter liegenden Kontobewegungen überprüfen. "Es sind nämlich auch immer die gleichen zehn bis zwölf Personen, die da im externen Netz rund um die Bank aktiv waren" wird Held von der Zeitung zitiert.
CSI-Chef fordert U-Haft
Die Hypo-Anwälte haben bisher 31 Anzeigen eingebracht, darunter gegen die Ex-Chefs Günter Striedinger und Wolfgang Kulterer. Held wünscht sich nun Kontosperren und die Verhängung von Untersuchungshaft, weil Absprache- und Fluchtgefahr bestehe. Gegen wen ließ er aber offen. Alleine die letzte Anzeige umfasse "mehr als 60 Seiten mit zig Ordnern, die jeweils zehn Zentimeter dick sind. Das ist ein Lastwagen voll mit Belastungsmaterial" so Held.
Bankgeheimnis als Schutz
"Die kriminelle Struktur wurde auch durch einzelne Wirtschaftsprüfer unterstützt. Bilanzen wurden gefälscht, der Hypo-Vorstand hat sich externen Kontrollorganen gegenüber aufs Geschäfts- und Bankgeheimnis berufen. An dieser goldenen Tür sind alle Nachforschungen gescheitert" sagt Held. Die CSI Hypo untersuche nun die Rolle des Aufsichtsrates. Dort sei man "geradezu tölpelhaft unaufmerksam (gewesen) oder man wollte gewisse Entwicklungen verdrängen".