Mark Mateschitz kauft Feuerwehr-Firma, Freundin Viktoria Swarovski mischt bei Red Bull mit
Koffein, Kristalle, Kunst, Kraftwagen – mit viel PS baut Austro-Milliardär Mark Mateschitz (32) sein Königreich aus. Gemeinsam mit Freundin Victoria Swarovski (30) krempelt er gerade die österreichische Wirtschaft um.
Gemeinsames Business. Die Sängerin und Moderatorin ist jetzt für Mateschitz’ „House of Arts“ in Salzburg als Prokuristin tätig. Bei der auf Kunst-Ausstellungen spezialisierten Firma spielt in der Führungsetage seit Juni eine tragende Rolle.
Die beiden sind das bekannteste und reichste Liebespaar Österreichs. Mark Mateschitz ist mit einem Vermögen von knapp 36 Milliarden Euro der reichste Österreicher, die Swarovski-Kristall-Familie von Victoria schafft es mit einem Vermögen von 3,75 Milliarden Euro im heurigen „trend“-Ranking auf Platz 10 der reichsten Familien Österreichs.
Der Kampf um Red Bull und Rosenbauer
Streit um Rot-Weiß-Rote Unternehmen. Victoria Swarovski stand auch an der Seite von Mark Mateschitz, als er um den Verbleib des Red Bull-Hauptquartiers in Österreich kämpfte. Mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet das Red Bull-Imperium im Jahr. Es gehört Mark „nur“ zu 49 Prozent. Sicher, einerseits ist „nur“ ein lächerliches Adverb, weil diese 49 % Mateschitz zum reichsten Österreicher machen. Sein Vater Didi Mateschitz (1944-2022) hatte mit Energiedosen und Marketing das wertvollste Unternehmen im Land aufgebaut. Auf der anderen Seite stellte die Minderheit seinen Sohn vor einen schweren Kampf, als er mit den Mehrheitseigentümern aus Thailand eine Lösung finden musste.
Thai-Patriarch Chalerm Yoovidhya (73) ließ eineinhalb Jahre nach dem Tod des Oberbullen Didi Mateschitz einen Machtkampf eskalieren, der für Funkenschlag bis in die Formel 1 sorgte. Red Bull-Formel 1 Teamchef Christian Horner wollte, so hieß es, die Führung des Unternehmens übernehmen, zeigte sich auf der Rennstrecke mit dem Thai-Oberboss. Ein Spion in Fuschl am See soll dort im Red Bull-Hauptquartier im Salzburger Flachgau ausgelotet haben, ob man den Firmensitz nicht aus Österreich in ein steuerschonenderes Land verschieben könne. 587 Millionen Euro an Steuern zahlte Red Bull im Vorjahr in Österreich. Bedroht wäre alles gewesen, was Didi Mateschitz hierzulande aufgebaut hatte. Zahlreiche karitative Projekte. Er hatte den Standort als Mäzen gestärkt. Mit dem Red Bull Media House und dem Fernsehsender Servus TV gründete er
Medien, die für Arbeitsplätze und Medienvielfalt im Land sorgen. Vorerst konnte Mateschitz den Red Bull-Firmensitz in Österreich halten. Ein wichtiger Erfolg für den Standort. Ein weiterer Coup ist ihm erst im Sommer gelungen.
Coup mit Feuerwehrauto-Hersteller
„Wir sind weltweit die Nr. 1 im Brand- und Katastrophenschutz“, heißt es selbstbewusst auf der Homepage des oberösterreichischen Feuerwehrausrüsters Rosenbauer. Seit 100 Jahren baut man Feuerwehrautos. Mittlerweile fahren in 150 Ländern weltweit die Feuerwehrautos von Rosenbauer. Zuletzt kämpfte die Firma aber mit hohen Schulden.
Mark Mateschitz und KTM-Boss Stefan Pierer (67) wollen gemeinsam mit Raiffeisenlandesbank Oberösterreich mittels ihres Robau-Konsortiums dafür sorgen, dass Rosenbauer ein österreichisch dominiertes Unternehmen bleibt. Im Herbst werden die Regulatoren feststellen, ob sie der Übernahme von Rosenbauer durch Mark Mateschitz und Konsortium zustimmen. Schon jetzt zeichnet sich deutlich ab: Der Erbe, der bei Red Bull selbst Eigentümer, aber nicht Manager ist, greift gestaltend in die Austro-Wirtschaft ein und erweitert sein Königreich.