Die Rückkehr des russischen Oligarchen Oleg Deripaska als Strabag-Großaktionär für Mitte Oktober 2010 scheint auf einem guten Weg zu sein: "Derzeit sieht es so aus, dass Deripaska Ende Oktober wieder 25 % an der Strabag halten wird", erklärte der Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Erwin Hameseder.
2007 war der Russe beim österreichischen Baukonzern Strabag eingestiegen. Allerdings musste er seinen 25-Prozent-Anteil infolge der Wirtschaftskrise an die anderen zwei Strabag-Großaktionäre abtreten - an die Privatstiftung von Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner und die Raiffeisen/Uniqa-Gruppe.
Hintergrund der Übertragung des Aktienpakets war ein Darlehen der Deutschen Bank für den damaligen 1,2 Mrd. Euro teuren Einstieg des Russen bei der Strabag. Den Kredit besicherte der Russe mit Strabag-Aktien. Im Oktober 2008 verlangte die Bank einen Kapitalzuschuss, weil die Aktien massiv an Wert verloren. Das Geld konnte Deripaska nicht nachschießen. Daraufhin übernahm ein Finanzkonsortium um die RZB den Kredit von der Deutschen Bank.
Später übertrug Deripaska seinen Strabag-Anteil an die anderen zwei Strabag-Großaktionäre. Die Möglichkeit zum Rückkauf des Anteils wurde im Vorjahr mehrmals verlängert - zuletzt im Dezember 2009. Für die Fristverlängerung bezahlte der Russe eine Optionsgebühr von rund 46 Mio. Euro - je ein Drittel an Raiffeisen, die Haselsteiner Stiftung und an die Uniqa.
Damit sicherte sich Deripaska die Möglichkeit, heuer am 15. Oktober über seine Rückkehr als Strabag-Großaktionär zu entscheiden. Er muss für die 28,5 Mio. Aktien oder 25 % an der Strabag einen Preis von 19,25 Euro pro Stück bezahlen - also rund 548,6 Mio. Euro auf den Tisch legen. Derzeit ist der Russe an der Strabag nach wie vor mit einer Namensaktie beteiligt und hat zwei Sitze im Aufsichtsrat.
Derzeit ist die Haselsteiner-Gruppe zu 33,7 % an dem Baukonzern beteiligt, die Raiffeisen/Uniqa-Gruppe zu 43,3 %. 23 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.