Der russische Oligarch Oleg Deripaska will beim österreichischen Baukonzern Strabag SE wieder auf 25 Prozent plus eine Aktie aufstocken und hat dies vorsorglich bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Wien angemeldet. Sollte Deripaska seine Option bis 15. Juli ziehen, gäbe es wieder wie nach dem Strabag-Börsengang drei Viertel-Eigentümer: Haselsteiner, Raiffeisen/UNIQA und Deripaskas Rasperia.
Die weiteren 5,6 Prozent der Strabag-Anteile, die Deripaska zu seinen derzeit 19,4 Prozent zukaufen möchte, sollen deshalb auch jetzt von den anderen beiden Haupteigentümern kommen, nämlich UNIQA und Raiffeisen einerseits (sie hielten zuletzt gemeinsam 29,3 Prozent) sowie der Haselsteiner-Familienstiftung (28,3 Prozent), heißt es in informierten Kreisen. Auch bei früheren Zukäufen Deripaskas von Strabag-Anteilen kamen diese von den beiden Partnern. Die Aufstockung will der russische Geschäftsmann auch nun wieder über sein zypriotisches Investment-Vehikel Rasperia Trading Limited vornehmen.
Der Oligarch hatte vor einigen Jahren schon 25 Prozent an der börsennotierten Strabag gehalten, diesen Anteil aber 2009 im Zuge der Finanzkrise an den damaligen Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner sowie an Raiffeisen und UNIQA abgegeben. Im November 2010 übte Deripaska eine Option über den Rückkauf einer 17-Prozent-Beteiligung aus. Seitdem kaufte Deripaska weiter sukzessive zu.