Die Deutsche Bahn expandiert weiter und kauft die Osteuropa-Tochter des Personenverkehrs-Konkurrenten Veolia. Der Kaufpreis soll 152 Mio. Euro betragen, wie aus Konzern-Unterlagen hervorgeht, die Reuters vorlagen. Die Schulden von knapp 30 Mio. Euro der Veolia Transport Central Europe (VTCE) übernimmt der deutsche Staatskonzern ebenfalls.
Er kauft mit VTCE Bus-Strecken in Kroatien, Polen, Serbien, Tschechien, der Slowakei und Slowenien. Die Bahn betreibt damit dann das größten private Personenverkehrs-Unternehmen in Osteuropa. Der Aufsichtsrat des Staatskonzerns soll das Geschäft in der nächsten Woche besiegeln.
Ziel des Konzern ist es, in ganz Europa das führende Nahverkehrsunternehmen zu werden. Dafür war bereits die britische Arriva gekauft worden - die bis dahin größte Übernahme der Firmengeschichte. Unter dem Dach von Arriva bündelt die DB das europäische Nahverkehrsgeschäft sowohl mit Bahnen als auch Bussen.
An VTCE ist neben dem Mehrheitseigner Veolia auch die Osteuropa-Bank (EBRD) mit 35 Prozent beteiligt. Diese Anteile werden den Unterlagen zufolge zunächst von Veolia übernommen, um dann VTCE komplett an die Bahn abzugeben.
Veolia ist hoch verschuldet und will sich daher von Töchtern trennen, um die Verbindlichkeiten zu reduzieren.