Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Thomas Mayer, sieht die privaten Gläubiger Griechenlands im Gegensatz zum öffentlichen Sektor bei der Beteiligung an einem Schuldenschnitt im Soll. Die Banken seien bereit, auf 50% der Forderungen zu verzichten und gingen "sehr stark in Vorlage", sagte Mayer am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Der öffentliche Sektor verzichte dagegen bisher noch nicht auf seine Forderungen. Dies führe dazu, dass immer noch Zweifel bestünden, ob auch nach dem Forderungsverzicht des Privatsektors Griechenland langfristig solvent sei.
Bei der Rettung Griechenlands und der Sanierung Spaniens und Italiens sei man insofern weitergekommen, dass diese Länder nun neue Regierungen hätten, die die Probleme sehr viel entschlossener angingen, sagte Mayer weiter. "Die Probleme sind aber schon gewaltig." Es müsse nachgeholt werden, was in beinahe zehn Jahren nicht richtig gemacht worden sei. "Ich glaube, da wird man insgesamt für den Rest dieses Jahrzehnts damit beschäftigt sein."