Die Deutsche Bank muss im Prozess mit den Erben des Medienmoguls Leo Kirch weiter eine Niederlage und als Folge Schadenersatzzahlungen fürchten. Auch nach der Vorlage neuer Schriftsätze hält das Oberlandesgericht München die Darstellung der Bank zu einem umstrittenen Interview ihres früheren Vorsitzenden Rolf Breuer über die Finanzlage Kirchs für nicht plausibel, wie der Vorsitzende Richter Guido Kotschy am Freitag sagte.
"Wir haben eine andere Einschätzung des Sachverhaltes nach der Beweisaufnahme", sagte Kotschy zu den Ausführungen der Bank. Ob noch am Freitag ein Urteil fällt, blieb zunächst offen.
Kirch, dem auf dem Höhepunkt seiner Karriere der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 und der Bezahlsender Premiere (inzwischen Sky) gehörten, war im Juli vergangenen Jahres verstorben. Seine Erben setzten aber seinen seit gut zehn Jahren laufenden Rechtsstreit mit der Deutschen Bank fort.