Lufthansa prüft Neugründung
Deutsche drohen AUA mit dem Ende
02.03.2012
Wird die AUA auf eine Regionallinie gestutzt?
Das Horror-Szenario, das Pessimisten seit Jahren für die schwer defizitäre AUA an die Wand malen, könnte tatsächlich bald wahr werden: die Schrumpfung der Airline auf eine kleine Regionalfluglinie. Wilde Gerüchte, der Mutterkonzern Lufthansa wolle die AUA fallen lassen, machen seit einiger Zeit die Runde, werden jetzt konkreter.
Wird die AUA zur billigeren Tyrolean geschrumpft?
Die Süddeutsche Zeitung will aus der Lufthansa-Zentrale erfahren haben, dass dort über eine Umgründung der AUA auf Basis der Regionaltochter Tyrolean nachgedacht werde. So eine Vorgangsweise wäre für die Lufthansa nicht neu – so sei etwa die Schweizer Tochter Swiss nach der Insolvenz der Swissair aus deren ehemaligem Ableger Crossair entstanden.
AUA-Chef Jaan Albrecht verhehlt nicht, dass er die Situation der Airline dramatisch sieht. Es gehe ums Überleben: „Wir fliegen gegen einen Berg, da muss man als Pilot ausweichen, rechts oder links.“
Albrecht will jetzt ein 220 Mio. Euro schweres Sparpaket durchbringen, um wieder in die Gewinnzone zu fliegen. Ob er das schafft, ist nicht fix – das Personal will billigeren Kollektivverträgen (KV) nicht zustimmen. Am Freitag hielten Piloten und Stewardessen eine Betriebsversammlung ab.
Bis 13. März ist noch Zeit für Verhandlungen. Gibt es keine Einigung, kommt der Zwangs-Übergang auf den billigeren Tyrolean-KV. AUA-Sprecher Peter Thier: „Unser Plan A ist aber eine Modernisierung des AUA-KV.“ Plan B sei der Tyrolean-KV – aber da gehe es rein um die dienstrechtliche Seite.
Dass die gesamte AUA tatsächlich zur kleinen Tyrolean wird, glaubt man in Wien (vorerst) nicht. Dass es im Raum stehe, wenn es nicht gelingt, aus den Verlusten rauszukommen, sei möglich, so Insider.
Bis 2014 sei ein Aus für die AUA auf Basis des beim Verkauf an die Lufthansa geschlossenen Vertrags sowieso schwer möglich, so AUA-Bodenbetriebsratschef Alfred Junghans zu ÖSTERREICH. „Und was würde dann mit den 500 Mio. Euro Mitgift vom Staat beim AUA-Verkauf?“