Die deutschen Produzenten haben ihre Preise im August so stark gesenkt wie seit rund dreieinhalb Jahren nicht mehr. Sie fielen im Schnitt um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Experten hatten mit einem Mini-Zuwachs von 0,1 Prozent gerechnet.
Hauptgrund für den Rückgang war, dass sich Energie um zwei Prozent verbilligte: Strom um knapp fünf Prozent, leichtes Heizöl um rund neun Prozent und Diesel um etwa sechs Prozent. Um 1,5 Prozent günstiger zu haben waren auch Vorleistungsgüter, die im Produktionsprozess verarbeitet oder umgewandelt werden. So kosteten Metalle 5,9 Prozent weniger als vor einem Jahr, Betonstahl knapp neun Prozent weniger.
Preistreibend hingegen wirkten Nahrungsmittel. Sie kosteten 3,7 Prozent mehr. Vor allem Butter verteuerte sich mit 44 Prozent deutlich zum Vorjahresmonat, die Milchpreise kletterten um fast 20 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass auch die Verbraucherpreise für Lebensmittel wie zuletzt weit überdurchschnittlich steigen dürften. Denn die Statistiker bewerten bei den Erzeugerpreisen zwar die Preise ab Werkstor - also bevor die Produkte in den Handel gelangen. Dies gilt aber als Frühindikator für die Entwicklung der gesamten Inflation. Zum Juli gingen die Erzeugerpreise durchschnittlich um 0,1 Prozent zurück, in erster Linie wegen billigerer Energie.