Die deutsche Industrie startet mit Wachstum ins Schlussquartal. Die Betriebe zogen im Oktober mehr Aufträge an Land und fuhren ihre Produktion das sechste Mal in Folge hoch, wie am Montag aus der monatlichen Markit-Umfrage unter rund 500 Firmen hervorging.
"Dank einer soliden Binnen- und Auslandsnachfrage war die Zuwachsrate der Auftragseingänge eine der stärksten seit zweieinhalb Jahren", sagte Markit-Ökonom Tim Moore. Allerdings bauten die Unternehmen den siebenten Monat in Folge unterm Strich Jobs ab. "Doch könnten die weiter gestiegenen Auftragsbestände die Hersteller in den kommenden Monate dazu bewegen, neue Stellen zu schaffen", gab sich Moore zuversichtlich.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg im Vergleich zum September um 0,6 auf 51,7 Punkte und bleibt damit über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Die anziehende Dynamik verdanke die Industrie dem vierten Auftragsplus in Folge, auch das Exportgeschäft habe zugelegt. Am besten hätten hier die Hersteller von Maschinen, Anlagen und anderen Investitionsgütern abgeschnitten. An der Kostenfront mussten die Betriebe erstmals seit November 2012 wieder steigende Belastungen hinnehmen. Aufgrund der Nachfragebelebung konnten einige Firmen allerdings ihrerseits Preiserhöhungen am Markt durchsetzen. Insgesamt stiegen die Preise in der Industrie zwar nur gering, aber so stark wie seit Mai 2012 nicht mehr.
Nach einer Stagnation zu Jahresanfang und einem Wachstum von 0,7 Prozent im Frühjahr dürfte die deutsche Wirtschaft Ökonomen zufolge im Sommer um 0,3 Prozent gewachsen sein. Für das laufende Schlussquartal erwarten die von Reuters befragten Experten ein Plus von 0,4 Prozent.