Die Geschäfte der deutschen Industrie laufen so gut wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Juli um 2,1 auf 50,7 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter 500 Unternehmen mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit 50,3 Zählern gerechnet. Ab 50 Punkten zeigt das Barometer ein Wachstum an.
"Für den deutschen Industriesektor zeichnete sich eine erfreuliche Trendwende ab", sagte Markit-Ökonom Tim Moore. "Die neue Dynamik verdanken die Produzenten vor allem der erstarkenden Nachfrage auf dem Binnenmarkt." Das Exportgeschäft flaue indes ab, was vor allem der sinkenden Nachfrage aus China und dem europäischen Ausland geschuldet sei.
Entlastet wurden die Unternehmen auf der Kostenseite durch drastisch gesunkene Einkaufspreise, was auf die weltweit schwächere Nachfrage nach Rohmaterial zurückzuführen ist. Vor allem Stahl wurde günstiger. "Die Kostenbelastung der Unternehmen verminderte sich insgesamt so markant wie seit vier Jahren nicht mehr", hieß es. Die Hersteller senkten deshalb auch ihre Verkaufspreise.