Deutsche USt-Senkung sorgt Austro-Hoteliers

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Ab 2010 wird die Mehrwertsteuer für Beherbergungen in Deutschland von 19 auf 7 % gesenkt. Während die deutschen Hoteliers jubeln und darin einen wichtigen Impuls für den Tourismusstandort Deutschland sehen, schreien die heimischen Betriebe auf und fordern ebenfalls eine Senkung von derzeit 10 auf 7 %. "Auf einem stagnierenden Markt einen Mitbewerber zu bekommen, der die Preise senken kann, ist eine Katastrophe", sagte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Peter Peer.

Nach Ansicht des Tourismus-Obmanns Hans Schenner wäre eine Reduktion auf 5 % "schon fein", er habe aber Anliegen, die im wichtiger seien, sagte er im Klub der Wirtschaftspublizisten. Wichtiger ist Schenner die - seit Jahren geforderte - finanzielle Erleichterung bei Betriebsübergaben. Außerdem solle mehr in Tourismuswerbung investiert werden. Auf eine Summe ließ er sich nicht festnageln, die Österreich Werbung (ÖW) könne aber bestimmt mehr Geld vertragen, meinte er. Derzeit wirtschaftet die ÖW mit einem jährlichen Budget von 52 Mio. Euro.

Das für die heurige Wintersaison vorgesehene Kontingent an Saisonniers sei den wirtschaftlichen Umständen entsprechend in Ordnung, prinzipiell seien mehr Saisonarbeitsplätze aber immer besser, so Schenner. Im Winter 2009/2010 dürfen 6.920 Personen aus Drittstaaten in Österreich arbeiten, um 1.200 oder 15 % weniger als im Jahr davor - für Peer viel zu wenig. "Wir brauchen ausreichend Mitarbeiter. Jede Reduktion ist ein Problem."

44.155 Touristiker ohne Job

Etwas anders sah das kürzlich der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Rudolf Kaske: Angesichts der derzeit hohen Arbeitslosigkeit im Tourismus begrüßte er das Kontingent, da es ein vorrangiges Ziel sein müsse, die Arbeitslosen im Inland unterzubekommen. Ende Oktober waren im Tourismus 44.155 Menschen ohne Job, um 8,5 % oder 3.449 Personen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Derzeit arbeiten im Tourismus rund 170.000 Menschen.

Laut Schenner hat der Tourismus diese Arbeitslosen nicht produziert. "Die haben sie uns von anderen Branchen herübergeschaufelt." Viele, die in der Krise ihren Job verloren haben, hätten es im Tourismus probiert und dann gemerkt, dass es ihnen doch nicht gefalle. Melden sich diese Personen arbeitslos, werden sie dort registriert, wo sie zuletzt gearbeitet haben.

Für die bereits begonnene Wintersaison ist Schenner optimistisch: "Das wird ein erfolgreicher Winter." Bei den Buchungen für Weihnachten, Silvester und Februar seien die Betriebe auf Vorjahresniveau. Lediglich in der Nachsaison bzw. in den Zwischensaisonen liege man unter Vorjahr. In Summe erwartet Schenner gleich viele Nächtigungen wie im Winter 2008/09, als rund 63 Millionen Übernachtungen verzeichnet wurden. "Gefährlich" könnte es aber in der Sommersaison 2010 werden - wenn der Arbeitsmarkt nicht anspringe, sei mit Einbußen zu rechnen.

Schenner verkündete heute, dass er bei der Kammerwahl nächstes Jahr wieder antreten werde. Der Oberösterreicher ist seit 2000 Tourismus-Obmann der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

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