Die deutsche Konjunktur verliert zum Start des zweiten Quartals überraschend an Fahrt. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft fiel im April von 50,6 auf 48,8 Punkte, wie das Markit-Institut am Dienstag zu seiner Umfrage unter rund 1.000 Firmen mitteilte. Das Barometer sackte damit auf den tiefsten Stand seit Oktober und rutschte erstmals seit November unter die 50-Punkte-Marke, ab der es Wachstum signalisiert.
Die Firmen litten vor allem unter sinkenden Aufträgen. "Die Daten legen nahe, dass eine Erholung im ersten Quartal nur recht kurzlebig sein dürfte", sagte Markit-Volkswirt Tim Moore und verwies auf das schwächelnde Neugeschäft.
Ende 2012 war die Wirtschaft mit 0,6 Prozent so stark geschrumpft wie seit Anfang 2009 nicht mehr. Seitdem hatten Ökonomen auf eine merkliche Erholung zum Jahresauftakt gesetzt. Auch die Stimmung der Firmen hatte sich dem Ifo-Geschäftsklima zufolge zwischen November und Februar vier Monate in Folge verbessert. Im März gab es jedoch einen ersten Rückschlag, nicht zuletzt wegen des kalten und langen Winters, der viele Baustellen lahmlegte.