Inmitten der europäischen Schuldenkrise hat der deutsche Staat einen Milliarden-Überschuss erzielt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen im ersten Halbjahr wegen der guten Konjunktur 8,3 Mrd. Euro mehr ein als sie ausgaben. Das Plus entspricht 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.
2011 gab es noch ein Staatsdefizit von 1,0 Prozent. Das deutsche Finanzministerium sagt für 2012 bisher ein Staatsdefizit von rund 0,5 Prozent voraus. Einen Überschuss im Gesamtjahr gab es zuletzt 2007.
Ausschlaggebend für die positive Entwicklung war der Gewinn der Sozialversicherung von 11,6 Mrd. Euro, der vor allem der Rekordbeschäftigung zu verdanken ist. Der Bund erzielte trotz steigender Steuereinnahmen und sinkender Zinskosten ein Defizit von 6,9 Mrd. Euro, die Länder von 0,8 Mrd. Euro. Die Gemeinden kamen auf einen Überschuss von 4,4 Mrd. Euro.