Kräftig steigende Steuereinnahmen haben das deutsche Staatsdefizit im ersten Halbjahr spürbar gedrückt. Die Neuverschuldung entsprach nur noch 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes nach 3,1 Prozent im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. "Dies ist die niedrigste Defizitquote seit dem ersten Halbjahr 2008", schrieben die Statistiker.
Nach Prognose des deutschen Finanzministeriums wird diese Marke im Gesamtjahr 2011 mit 1,5 Prozent deutlich unterschritten. 2014 will der Staat ohne neue Schulden auskommen. "Die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen profitierten insbesondere von einer vergleichsweise guten konjunkturellen Entwicklung", hieß es.
Sie gaben zusammen 7,2 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Während die Einnahmen um 6,0 Prozent zulegten, stiegen die Ausgaben nur um 0,3 Prozent. Die Steuereinnahmen legten um 8,5 Prozent, wobei die Einkommens- und Vermögensteuer mit 9,8 Prozent besonders kräftig anzogen.