So billig wie Wolfgang Schäuble hat bisher noch kein deutscher Finanzminister neue Schulden gemacht: Erstmals in der Geschichte lieh sich der deutsche Staat Milliarden von Anlegern, ohne dafür auch nur einen Cent an Zinsen zahlen zu müssen. Trotzdem rissen sich die Anleger heute um die Bundesschatzanweisungen mit zweijähriger Laufzeit.
Die Versteigerung der mit einem Zinskupon von null Prozent ausgestatteten Papiere spülte am Mittwoch knapp 4,6 Mrd. Euro in die Staatskassen, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur mitteilte. Die Nachfrage war robust: Sie übertraf das Angebot um das 1,7-Fache. Das Ergebnis sei für den Bund als "wirtschaftlich sehr gut zu bewerten", sagte ein Sprecher der Finanzagentur. "Die Suche nach Qualität wird eindrucksvoll unterstrichen." Weitere 1,3 Mrd. Euro nahm der Bund mit einer bis 2023 laufenden Anleihe ein, bei der er das Inflationsrisiko übernimmt und die mit einem Zinskupon von 0,1 Prozent ausgestattet ist.