Die Finanzkrise kostet 10.500 Mrd. Dollar

30.08.2009

Ökonomen haben jetzt die Kosten der weltweiten Finanzkrise berechnet. Demnach ist jeder Erdenbürger mit rund 1.050 Euro belastet. Die Banken verloren 1.600 Mrd. Dollar.

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Vor einem Jahr warnte Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, dass die weltweite Finanzkrise rund 1.000 Mrd. Dollar (700 Mrd. Euro) kosten würde. Damals wollte ihm das keiner glauben – heute wäre man froh, wenn er recht behalten hätte. Denn inzwischen hat die Krise das Zehnfache verschlungen.

Experten-Berechnung

Laut einer aktuellen Berechnung der Ökonomen der Commerzbank für die Zeitung Die Welt wird die Finanzkrise die Weltwirtschaft bis Ende 2009 rund 10.500 Mrd. Dollar (7.300 Mrd. Euro) kosten. Zum Vergleich: Das gesamte österreichische BIP lag 2008 bei 282 Mrd. Euro.

1.500 Dollar für jeden

Jeder Erdenbürger ist damit durch die Krise mit etwas mehr als 1.500 Dollar (1.050 Euro) belastet. Bei den Banken rund um den Globus entstanden durch Abschreibungen und Pleiten rund 1.600 Mrd. Dollar Verlust. In den Hochburgen der Immobilienkrise, den USA und Großbritannien, summiert sich die Wertminderung von Wohnhäusern den Experten zufolge bis Jahresende auf sagenhafte 4.650 Mrd. Dollar.

Teure Rezession

Der aus der Finanzkrise resultierende Einbruch der Weltwirtschaft kostet laut den Commerzbank-Experten 2008 und 2009 etwa 4.200 Mrd. Dollar. Die Volkswirte gingen bei dieser Berechnung davon aus, dass die Konjunktur ohne die Krise so stark gewachsen wäre wie im Schnitt der Vorjahre. Allein der deutschen Volkswirtschaft gingen durch die Krise 237 Mrd. Dollar verloren.

Kosten steigen noch

Das Ende der Fahnenstange ist allerdings bei Weitem nicht erreicht. Das schwächere Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren wird zu Buche schlagen. Und der Internationale Währungsfonds befürchtet, dass die Ausfälle bei Banken bis Ende 2010 noch auf bis zu 4.000 Mrd. Dollar steigen könnte.

Hoffnung

Trotzdem zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Die steile Talfahrt der Konjunktur ist gestoppt, der US-Immobilienmarkt scheint sich etwas stabilisiert zu haben. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer: "Die Krise ist nicht vorbei, aber jetzt reden wir über normale oder sogar abklingende Schmerzen.“

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