Als Grund führt die Ölindustrie die Weltmarktentwicklung an.
Vor genau drei Jahren, am 21. März 2008, wurde an den Tankstellen für Diesel erstmals mehr kassiert als für Benzin. Dieser Zustand dauerte elf Monate an, dann herrschte wieder die gewohnte Ordnung - bis heute. Wie ÖAMTC und ARBÖ mitteilten, hat am heutigen Montag der Dieselpreis insbesondere in Ostösterreich wieder den Benzinpreis überschritten - was nicht gerechtfertigt sei. "Was mit einer Mineralölsteuer-Erhöhung um 5 Cent (Benzin 4 Cent) begonnen hat, findet nun mit unverhältnismäßigen Preiserhöhungen seine Fortsetzung", so ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau.
Lange Jahre günstiger als Super
Von 1985 bis 2007 lagen die Jahresdurchschnitts-Preise bei Diesel stets um zumindest 6 Cent unter jenen für Super. 1995 war Diesel im Jahresschnitt sogar um 21 Cent günstiger als Super. Einzige Ausnahme diesbezüglich war bis dato nur das Jahr 2008, so der Club. Damals lag der Jahresdurchschnitts-Preis von Diesel mit 2 Cent erstmals über jenem für den Liter Super." Wie drastisch sich ein höhere Dieselpreis auswirkt, zeigt ein Blick in die Verbrauchsstatistik. Von den jährlich verfahrenen 9,7 Mrd. Liter entfallen 75 Prozent auf Diesel, so der ARBÖ.
Preisentwicklung
Die Mineralölindustrie verteidigte heute die Preisentwicklung. Diesel sei in Liter gerechnet an den internationalen Produktenmärkten schon seit längerem deutlich teurer als Super-Benzin. Mittlerweile sei der internationale Preisunterschied aber schon so groß, dass die österreichische steuerliche Begünstigung von Diesel, die im Laufe der letzten Jahre durch die heimische Steuerpolitik sukzessive geringer wurde, nicht mehr ausreiche, um Diesel an den Tankstellen günstiger anbieten zu können als Benzin. "Ein Abkoppeln im Inland von der internationalen Preisentwicklung ist bei einem EU-Marktanteil Österreichs von etwa 1,7 Prozent nicht möglich", hieß es.