Der US-Softwarehersteller Adobe will den Internetanalyse-Spezialisten Omniture für 1,8 Mrd. Dollar (1,227 Mrd. Euro) übernehmen. Das Geschäft von Adobe bleibt unterdessen angesichts der Wirtschaftskrise auf Talfahrt. Gewinn und Umsatz fielen zuletzt weiter.
Adobe bietet den Omniture-Aktionären je Anteilsschein 21,50 Dollar in bar. Darauf hätten sich beide Seiten geeinigt, teilten die Unternehmen mit. Das Offert ist ein Aufschlag von 24 Prozent auf den letzten Schlusskurs. Nachbörslich stiegen die Papiere von Omniture weiter, Adobe-Titel kamen unter Druck. Die Wettbewerbshüter müssen dem Kauf noch zustimmen. Er soll bis Ende November abgeschlossen werden. Bereits im nächsten Jahr soll Omniture zum Gewinn von Adobe beitragen.
Adobe mit Sitz im kalifornischen San Jose ist der führende Anbieter von Grafik-Design-Software wie Photoshop oder Adobe Acrobat. Omniture aus Orem (Utah) ist ein Software-Spezialist unter anderem für Online-Daten und Werkzeuge zur Optimierung von Websites. Kunden von Omniture bezahlen für den Service auch monatliche Gebühren. Adobe will so über den Einmalverkauf seiner Programme hinaus im laufenden Betrieb von Web-Angeboten Geld verdienen.
Adobes Überschuss brach im Ende August abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um fast 30 Prozent auf 136 Mio. Dollar ein, wie das Unternehmen ebenfalls bekanntgab. Der Umsatz fiel um mehr als 20 Prozent auf 698 Mio. Dollar. Besonders die Krise in der Werbe- und Medienbranche macht dem Konzern zu schaffen.
Für das laufende vierte Geschäftsquartal erwartet Adobe einen Umsatz zwischen 690 und 740 Mio. Dollar. Der Gewinn je Aktie soll bei 0,23 bis 0,29 Dollar liegen. In den Prognosen sei das Geschäft von Omniture noch nicht enthalten.