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Disney holt mit Streaming-Diensten Netflix ein

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Die On-Demand-Services Disney+, Hulu und ESPN+ kommen auf 221 Millionen Abos. Damit hat Disney zum bisherigen Streaming-Marktführer Netflix aufgeschlossen.  

Der Unterhaltungsriese Walt Disney hat im jüngsten Geschäftsquartal rasantes Wachstum mit seinen Streaming-Diensten verzeichnet. Die On-Demand-Services Disney+, Hulu und ESPN+ brachten es Ende Juni zusammen auf rund 221 Millionen Abos, wie der Konzern Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit hat Disney zum bisherigen Streaming-Marktführer Netflix aufgeschlossen, der zuletzt Kunden verlor und das vergangene Vierteljahr auch mit rund 221 Millionen Nutzerkonten beendete.

"Exzellentes Quartal"

"Wir hatten ein exzellentes Quartal", verkündete Disney-Chef Bob Chapek bei der Bilanzvorlage. Vor allem Disney+ und ESPN+ florierten mit jährlichen Wachstumsraten von 31 beziehungsweise 53 Prozent auf nun gut 152 Millionen beziehungsweise knapp 23 Millionen Abonnenten. Disneys dritter Streaming-Service Hulu steigerte die Abo-Zahl um acht Prozent auf rund 46 Millionen Nutzer.

Der erst im November 2019 als Netflix-Jäger gestartete Streaming-Service Disney+ gewann in drei Monaten 14,4 Millionen Kunden hinzu - deutlich mehr als von Experten erwartet. Mit der "Star Wars"-Serie "Obi-Wan Kenobi" und Marvels "Ms. Marvel" landete Disney+ zwei große Hits.

Kräftige Preiserhöhungen

Die starke Nachfrage nach den Streaming-Diensten nutzte Disney sogleich, um kräftige Preiserhöhungen einzuleiten. So soll der Preis für das werbefreie Standardabo bei Disney+ für Kunden in den USA am 8. Dezember um 3 Dollar auf 10,99 Dollar pro Monat steigen. Dafür will Disney aber - wie auch Netflix - eine günstigere Variante mit Werbepausen einführen. Dieses Angebot soll monatlich 7,99 Dollar kosten - so viel wie bisher das werbefreie Abo. Bei Hulu geht der Preis je nach Abomodell um ein bis zwei Dollar pro Monat hoch. ESPN+ hatte auch erst kürzlich eine Preiserhöhung in den USA angekündigt.

53 Prozent mehr Gewinn

Auch finanziell lief es gut für das Entertainment-Imperium, zu dem auch noch die klassische Kabelsparte sowie Filmstudios, Themenparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffe gehören. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um 53 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar (1,36 Mrd Euro). Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich.

Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem Kursanstieg von über vier Prozent.An der Wall Street hatte Disney es zuletzt schwer - die Aktie liegt seit Jahresbeginn mit 28 Prozent im Minus.

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