Erste 3D-Fernseher von Panasonic im Frühjahr

07.01.2010

Die Hersteller von Unterhaltungselektronik befeuern nach einem schweren Krisenjahr ihren Optimismus derzeit mit dem neuen 3D-Fernsehen. Panasonic will bereits im Frühjahr erste hochauflösende 3D-Fernseher zunächst in den USA auf den Markt bringen.

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Auch andere japanische Hersteller wie Sony und Toshiba kündigten im Vorfeld der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas für dieses Jahr eine Reihe 3D-tauglicher Fernsehgeräte an, die im Sommer und zum Weihnachtsgeschäft folgen sollen.

Der große Optimismus stützt sich vermutlich nicht zuletzt auf jüngste Erfolge neuer Titel, die in dreidimensionaler Version in den Kinos laufen. "3D ist beileibe kein Gag, bei dem nur Figuren ins Wohnzimmer kommen, sondern eine ganz neue, eigene Erfahrung", sagte Jon Landau, Produzent beim neuen 3D-Blockbuster "Avatar", der innerhalb nur weniger Tage mehr als eine Mrd. Dollar in die Kinokassen gespült hatte und damit einen neuen Rekord in der Filmgeschichte schrieb.

Neue Film-Titel in 3D auf Blu-ray

Für den nötigen Inhalt soll schon bald gesorgt sein. Im Laufe dieses Jahres würden eine ganze Anzahl neuer Film-Titel in 3D auf Blu-ray-Scheiben in den Handel kommen, sagte Yoshi Yamada, Amerika- Chef von Pansonic. Weitere Inhalte will Panasonic in Partnerschaft mit dem amerikanischen TV-Satellitenbetreiber DirecTV beschaffen. Noch in diesem Jahr sollen zumindest in den USA diverse 3D-Kanäle unter anderem von CBS, MTV, Fox Sports und NBC auf Sendung gehen.

Neben dem neuen Angebot von Fernsehen in 3D setzt die TV-Branche auch auf den Ausbau mit zusätzlichen Funktionen. Wie bereits angekündigt, bindet Panasonic in Partnerschaft mit dem Internet- Telefonie-Entwickler Skype auch eine Telefon- und Videokonferenz-Funktion in seine Spitzenmodelle ein. "Das TV-Gerät wird nicht nur zum Zentrum der Unterhaltung, sondern auch zur Zentrale für die Kommunikation", sagte Pansonic-Manager Josh Silverman.

Toshiba baut Fernseher multimedial aus

Auch Toshiba will den Fernseher mit seinen neuen Spitzenmodellen zu einer zentralen Turbo-Kraftmaschine für die digitale Unterhaltung zu Hause machen. Das Unternehmen stellte 6. Jänner im Vorfeld der CES zwei neue Flachbildfernseher vor, die mit einem leistungstarken Cell-Prozessor ausgestattet sind. Mit dem speziell für Multimedia-Anwendungen ausgelegten Prozessor arbeite der Fernseher rund zehn Mal schneller als ein herkömmlicher Desktop-PC und 143 Mal schneller als ein herkömmlicher Flachbildfernseher, sagte Toshiba-Manager Scott Ramirez.

Der gemeinsam mit IBM und Sony entwickelte Chip wird bisher vor allem von Sony in deren Spielekonsole Playstation sowie auch in Supercomputern genutzt. Die neuen Modelle von Toshiba sorgten damit für uneingeschränkte multimediale Unterhaltung, sagte Ramirez. Die ersten Geräte der "Cell ZX900"-Serie sollen in Bildschirm-Größen von 55 und 65 Zoll Diagonale später in diesem Jahr zunächst in den USA in den Handel kommen.

Acht Rechenkerne mit je 3,2 Gigahertz

Dank des leistungsstarken Prozessors, der seine Arbeit auf acht Rechenkerne mit der Leistung von jeweils 3,2 Gigahertz verteilt, könnten die Fernseher jeden beliebigen Film auch in 3D übersetzen und ohne Umrechnungszeit wiedergeben. Mit einer speziellen Technologie soll das hochaufgelöste Fernsehbild je nach den jeweiligen Lichtverhältnissen auch automatisch optimiert werden. Mit moderner Wifi-Technik (802.11n) empfängt der Fernseher auch HD-Filme ohne Kabel.

Der Zugang zu verschiedenen Internet-TV-Kanälen sei in den Geräten integriert, sagte Ramirez. Für die Inhalte arbeitet Toshiba derzeit mit Anbieter in den USA wie Netflix, Vudu, CinemaNow und Pandora zusammen. Die Filme könnten per Streaming angesehen oder in einigen Fällen auch auf einer Festplatte gespeichert werden. Selbst Telefongespräche kann der Nutzer nun auch über den Fernseher führen oder Videokonferenzen mit Freunden schalten.

Sharp spendiert LCD-Fernsehern vierte Farbe

Sharp will unterdessen mit einer neuen Technologie die Farbwiedergabe seiner LCD-Fernseher deutlich verbessern und stattet einige seiner neuen Modelle mit Gelb als vierte Farbe aus. Die sogenannte Quad-Pixel-Technologie solle die mit Abstand bisher beste Farbwiedergabe auf Flüssigkristall-Bildschirmen ermöglichen, sagte Sharp-Manager Michael Troetti am 6. Jänner kurz vor Beginn der CES. Herkömmliche LCD-Fernseher stellen das Bild mit Hilfe von drei Farben (Rot, Grün und Blau, RGB) dar. Mit der zusätzlichen Farbe soll das Bild deutlich an Sättigung gewinnen und natürlicher wirken.

In der Vergangenheit waren LCD-Fernseher in Sachen Farbwiedergabe und -sättigung lange hinter den Möglichkeiten von Plasma-Displays zurückgefallen. Inzwischen haben die Hersteller die Display-Technologie so verfeinert, dass nur noch geringe Unterschiede bestehen. Allerdings sei die Wiedergabeleistung bei manchen Bildern mit viel Gelb- oder Gold-Anteil, etwa von Blechblasinstrumenten, immer noch deutlich abgefallen.

Mit der 4. Farbe soll es möglich sein, insgesamt mehr als eine Billion Farbtöne auf einem Display darzustellen, hieß es. In einer ganzen Reihe seiner neuen Aquos-Modelle will Sharp die neue Technologie integrieren. Noch in diesem Frühjahr sollen die ersten drei Modelle auf den Markt kommen.

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