Die EU-Wettbewerbshüter nehmen wegen möglicher Kartellabsprachen das Geschäft mit LCD-Bildschirmen ins Visier. Dazu eröffnete die EU-Kommission bereits förmliche Kartellverfahren, bei denen hohe Strafen drohen. Konkret geht es um die Herstellung sogenannter LCD-Panels - der Rohmodule, aus denen die Displays unter anderem für Handys, Fernseher, Digitalkameras oder Notebooks gemacht werden.
Die Kommission machte keine Angaben dazu, welche Unternehmen von den Untersuchungen betroffen seien. Kartelle sind in der EU verboten. Falls die Kommission ihren Verdacht erhärten kann, drohen den Unternehmen Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes.
Der niederländische Konzern Philips bestätigte, ein Schreiben der EU-Kommission im Zusammenhang mit der Untersuchung bekommen zu haben. Zugleich wies das Unternehmen in Amsterdam die Verdächtigungen zurück. Philips sei von den Ermittlungen nicht direkt betroffen, hieß es. Nach Informationen der niederländischen Presse- Agentur ANP geht es dabei unter anderem um LCD-Panels des südkoreanischen Herstellers LG, an dem Philips eine Zeit lang Anteile gehalten habe. Im März diesen Jahres trennte sich Philips von den Anteilen.
Die betroffenen Unternehmen seien bereits im Mai diesen Jahres über die Untersuchungen informiert worden, hieß es in der Mitteilung der Kommission. Die Unternehmen können sich schriftlich gegen die Vorwürfe verteidigen sowie eine Anhörung beantragen, in der sie ihre Argumente darlegen.