Der CFO der von einer Selbstmordserie erschütterten France Telecom warnt vor den Folgen ständiger Erreichbarkeit.
Im Blackberry-Zeitalter seien die Angestellten großer Unternehmen einem stärkerem Druck ausgesetzt als früher, sagte Gervais Pellissier. Vor 15 Jahren habe man als einfacher Mitarbeiter weder ein Handy noch einen Computer besessen. "Wenn man wieder zu Hause war, dann war die Arbeit vorbei."
Mittlerweile sei die ständige Erreichbarkeit über E-Mails oder das Mobiltelefon aber ein Stressfaktor. Die zunehmende Vermischung von Arbeits- und Privatleben sei bei France Telecom und in anderen Konzernen möglicherweise unterschätzt worden, sagte Pellissier weiter. Er machte dies aber nicht direkt für die Selbstmordserie in seinem Unternehmen verantwortlich.
Seit Anfang 2008 haben beim größten französischen Telekommunikationsunternehmen 22 Mitarbeiter Selbstmord begangen, 13 weitere haben versucht, sich das Leben zu nehmen. Dies löste eine Debatte über die Arbeitsbedingungen bei dem Konzern aus.