Abschreibungen und Umbaukosten im Halbleitergeschäft haben den Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie im zweiten Quartal in die Verlustzone gedrückt. Wie das Unternehmen in München mitteilte, lag der Verlust im zweiten Quartal bei 74,5 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 153 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz sackte auch wegen der Wirtschaftskrise um 17,6 Prozent auf 925,5 Mio. Euro ab.
Dem Traditionsunternehmen aus München macht weiter der Nachfrageeinbruch in der Bau-, Automobil- und Halbleiterindustrie zu schaffen. Im zweiten Quartal sei aber eine stärkere Kundennachfrage zu spüren.
Wacker begründete den Einbruch mit der bereits angekündigten Bündelung der Produktion von Siliziumscheiben (Wafern), die eine Sonderabschreibung von 121 Mio. Euro sowie 15 Mio. Euro Rückstellungen für den anstehenden Abbau von 800 Jobs erfordere.
Wacker Chemie bekräftigte seine vage Prognose für das Gesamtjahr 2009 nach dem Verlust-Quartal. Die Vorjahreswerte dürften sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) "deutlich" unterschritten werden. 2008 hatte der Konzern bei Umsätzen von rund 4,3 Mrd. Euro ein EBITDA von gut einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Konkrete Angaben wurden vor erneut nicht gemacht.
Angesichts der momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen agierten die Kunden bei ihren Bestellungen nach wie vor sehr vorsichtig. Deshalb bleibe es schwierig, vorherzusagen, in welchem Umfang sich die stärkere Kundennachfrage des zweiten Quartals im weiteren Jahresverlauf fortsetzen werde.