Infineon Österreich hat die Krise weitgehend überwunden

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Der Halbleiterproduzent hat im vergangenen Geschäftsjahr (bis September 2009) einen Umsatz- und Ergebniseinbruch hinnehmen müssen. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise, insbesondere in der Automobilbranche, haben vor allem den Villacher Standort betroffen, monatelang wurde kurzgearbeitet. Inzwischen wurde wegen rasch steigender Nachfrage die Kurzarbeit wieder beendet. Derzeit sei die Fabrik in Villach wieder voll ausgelastet.

"Die Halbleiterbranche hat die Krise über weite Strecken hinter sich gebracht, die gesamte Branche gibt wieder Wachstumsprognosen", sagte Infineon-Österreich-Vorstandsvorsitzende Monika Kircher-Kohl. Sie geht davon aus, dass das Unternehmen in der Krise sogar noch Marktanteile dazugewonnen hat, genaue Berechnungen gibt es dazu aber noch nicht. Für das laufende Geschäftsjahr (2009/2010) erwartet der Infineon-Konzern rund 10 % Umsatzzuwachs. In Österreich soll wieder die Umsatzmilliarde überschritten werden.

Der Umsatz der Infineon Technologies Austria AG sank von 1,209 Mrd. um 25 % auf 903,2 Mio. Euro, das EGT hat sich auf 36 Mio. Euro (Vorjahr: 66 Mio. Euro) fast halbiert. Die Anzahl der Mitarbeiter in der Stammbelegschaft sank von 2.904 auf 2.548. Die Investitionen gingen von 57,1 auf 50,7 Mio. Euro zurück, der F&E-Aufwand stieg indessen von 19 auf 22 %. "Der Umsatz ist stärker gesunken als die Forschungsleistung", sagte Reinhard Petschacher, Technik-Vorstand der Infineon Austria.

Insbesondere die Produktion am Villacher Standort, die zu 98 % energieeffiziente Chips für die Automobilbranche und für Industrieelektronik fertigt, war von den Einbrüchen in der Automobilsparte stark betroffen. Die Auslastung in der Fabrik lag am Tiefpunkt bei nur 35 %, das Fertigungsvolumen über das gesamte Geschäftsjahr betrachtet betrug rund 55 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit 1. April 2009 führte Infineon Austria für 6 Monate Kurzarbeit ein, wodurch die Arbeitszeit über alle Bereiche des Unternehmens um durchschnittlich 20 % reduziert wurde.

Rasch steigende Nachfrage

Dank rasch steigender Nachfrage in verschiedenen Segmenten konnte die Kurzarbeit bereits ab August 2009 sukzessive wieder zurückgenommen werden. Zur Deckung dringenden Kundenbedarfs werden in der Fertigung auch kurzfristig Kapazitäten aufgestockt. Mittels Zeitarbeitern können Aufträge erfüllt werden.

Die Unternehmensstrategie will den Österreich-Standort des weltweit tätigen Konzerns weiter als Innovations- und Forschungszentrum stärken. Schwerpunkte sind die Bereiche Energieeffizienz, Sensorik und Sicherheit. Als Wachstumstreiber werden die Energiesparbemühungen, die angestrebte CO2-Reduktion und die elektronische Unterstützung der Identifikation (elektronische Ausweise) gesehen, erläuterte Petschacher.
In den Zukunftsmärkten Solar- und Windenergie sei Infineon mit energieeffizienten Lösungen praktisch "Weltmarktführer". So wird durch neu entwickelte Leistungstransistoren der Wirkungsgrad von Solarwechselrichtern auf mehr als 99 % erhöht.

Beim Aufbau neuer Kapazitäten will das Unternehmen jedoch vorsichtig bleiben und keine Überkapazitäten bilden, so Kircher-Kohl. Besonders wichtig ist ihr die Integration der international rekrutierten Spitzenkräfte am Standort Villach. Der neu gegründete CIC - "Carinthian International Club" soll als Plattform in Kärnten dienen. Der Internationalisierungsgrad der Mitarbeiter ist groß: Fast ein Fünftel der Belegschaft kommt aus insgesamt 37 verschiedenen Ländern.

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