Microsoft startet "Windows phones"

06.10.2009

Neues Handy-Betriebssystem und neuer Online-Laden: Microsoft baut seine Position im Mobilfunkmarkt aus.

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Der Softwareriese präsentierte zusammen mit Partnern über 30 verschiedene "Windows phones", die bis zum Jahresende in mehr als 20 Ländern vermarktet werden. "Windows phones verbinden Arbeit und Spiel. Das ist ein Segment des Marktes, das bislang nicht gefüllt ist und in das ein Windows phone perfekt hineinpasst", sagte Microsoft- Chef Steve Ballmer.

Zusammen mit dem Betriebssystem führte Microsoft zwei neue Dienste ein, "MyPhone" und den "Windows Marktplace for Mobile". Über den kostenfreien Dienst "MyPhone" kann der Anwender Fotos, Kontakte, SMS und andere Handy-Daten im Internet sichern - und bei einem Verlust oder Austausch des Gerätes aus der "Datenwolke" wieder herstellen. Außerdem kann man über diesen Service ein verloren gegangenes "Windows phone" lokalisieren oder sperren lassen. Dafür verlangt Microsoft dann 5 Euro.

Über den "Windows Marketplace for Mobile" offeriert Microsoft ein Downloadportal für mobile Applikationen, um Apple mit dem iPhone und dem dazugehörigen "iTunes App Store" Paroli bieten zu können. Zur Eröffnung des Marktplatzes in Deutschland waren allerdings nur wenige Programme zu sehen, während Apple via iTunes über 80 000 "Apps" anbietet.

Microsoft war mit seinem Angebot an Smartphones in der Vergangenheit vor allem bei größeren Unternehmen und Organisationen präsent. Diese Position soll nun auf das Marktsegment der privaten Anwender ausgedehnt werden. "Wir haben traditionell eine extrem starke Stellung im Business-Markt", sagte Ballmer der dpa. "Nun können wir unseren Anwendern mit dem neuen mobilen Internet Explorer, dem Service "MyPhone" oder dem "Windows Marketplace for Mobile" weitere Vorteile bieten."

Als Übergangssystem gesehen

Experten sehen in "Windows Mobile 6.5" ein Übergangssystem, das vermutlich bereits im kommenden Jahr durch "Windows Mobile 7" abgelöst wird. Dabei treten Microsoft und seine Partner gegen eine ganze Riege von Konkurrenten an. Neben dem Blackberry-Hersteller RIM und Apple (iPhone) macht vor allem Google mit seinem System "Android" dem Softwaregiganten Konkurrenz.

Etliche Microsoft-Partner wie der taiwanesische Hersteller HTC haben parallel zu den "Windows phones" auch Google-Handys mit dem Betriebssystem "Android" im Programm. Mit dem Smartphone-Marktführer Nokia, der mit seinem System "Symbian" zurzeit unter sinkenden Marktanteilen leidet, hatte sich Microsoft vor einigen Wochen in einer strategischen Allianz verbündet, die vor allem das Geschäftskundensegment betrifft.

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