Siemens legt sich die Messlatte etwas niedriger

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Das Ergebnis der Kernsektoren Industrie, Energie und Medizintechnik wird 2009/10 auf 6 bis 6,5 Mrd. Euro zurückgehen. Im abgelaufenen Quartal fiel sogar ein Velust von 1 Mrd. Euro an.

Das Schlussquartal verhagelte dem Technologieriesen eine Milliardenabschreibung auf die Gemeinschaftsfirma Nokia Siemens Networks. Siemens wertete seine Hälfte an dem Joint Venture um 1,6 Mrd. Euro ab, was dem Konzern einen Nettoverlust von 1 Mrd. Euro im 4. Quartal einbrachte. Im Vorjahresquartal hatte Siemens wegen Milliardenbelastungen aus dem Konzernumbau und aus dem Korruptionsskandal aber noch ein Minus von 2,4 Mrd. Euro verbucht.

Operativ schlug sich Siemens im 4. Quartal aber besser als erwartet. Das Ergebnis der 3 Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit kletterte im Schlussquartal auch dank Einsparungen im Jahresvergleich um 25 % auf 1,9 Mrd. Euro.
Der Auftragseingang gab dagegen um 16 % auf 18,7 Mrd. Euro nach, und der Umsatz um 9 % auf 19,7 Mrd. Euro.

Im Gesamtjahr bleibt unterm Strich allerdings ein Gewinn von 2,5 Mrd. Euro. Das ist zwar weniger als die Hälfte des Vorjahres, damals hatte Siemens aber einen milliardenschweren Sondererlös aus dem Verkauf der Autozuliefersparte VDO erzielt. Wegen des weiterhin "herausfordernden Marktumfelds" will Siemens die Gewinnausschüttung für seine Aktionäre bei 1,6 Euro je Aktie stabil halten.

Krise belastet Siemens

Der deutsche Elektrokonzern macht sich nach dem Milliardenverlust im 4. Geschäftsquartal auf weitere Einbußen gefasst. "Insgesamt bleibt das Marktumfeld 2010 herausfordernd", so Siemens-Chef Peter Löscher. "Um die Geschäfte nachhaltig zu sichern, die von der Krise besonders betroffen sind, führen wir notwendige Maßnahmen konsequent fort."

Zuletzt waren wegen der Konjunkturflaute die Sorgen der Beschäftigten vor weiteren Einschnitten gewachsen. Siemens hatte aber erklärt, dass kein konzernweiter Stellenabbau geplant sei.

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