Die Schuldenkrise in der Euro-Zone wird die Konjunktur in Deutschland nach Erwartung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) stärker abbremsen als gedacht. Nach einem BIP-Wachstum von nur einem Prozent in diesem Jahr werde die deutsche Wirtschaft auch 2013 nur um knapp zwei Prozent zulegen.
Wachstumstreiber bleibt der am Mittwoch veröffentlichten DIW-Sommerprognose zufolge der private Konsum. Die Exportaussichten bleiben dagegen auch wegen der Schuldenkrise verhalten. Die Hoffnungen richten sich nun auf einen neuen Aufschwung in China und Brasilien.
Während die DIW-Vorhersage für 2012 unverändert blieb, hatten die Ökonomen für 2013 im April noch ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 2,4 Prozent vorhergesagt. "Die Krise wird die Konjunktur länger beeinflussen als wir gedacht haben", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Der Euro-Raum stecke in einer massiven Rezession, daran ändere auch der vom Euro-Gipfel beschlossene Pakt für Wachstum und Beschäftigung nichts.