Grasser-Privatisierung

Dorotheum-Verkauf: So lief der Deal

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Mögliche Unregelmäßigkeiten beim Verkauf des Dorotheums weist Ditz zurück.

Das angebliche „System“ der Privatisierungen unter Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser sorgt weiter für Aufregung. Wie berichtet, interessiert sich die Justiz neben der Causa Buwog u. a. für den Verkauf des Dorotheums im Jahr 2001 an die frühere Internetfirma OneTwoSold von Erwin Soravia und Christoph Dichand. Ermittler befragten sowohl Soravia als auch den in die Abwicklung des Deals involvierten früheren Soravia-Manager Martin Ohneberg (damals Finanzvorstand von OneTwoSold).

Im Rennen um das Dorotheum waren zum Schluss noch zwei Bieter. Neben OneTwoSold war das eine Gruppe aus RLB OÖ und Hochegger, wo auch Meischberger und Plech an Bord gewesen sein sollen. Das viel zitierte Grasser-Netzwerk zog hier den Kürzeren gegen Soravia, einen Kärntner Jugendfreund von KHG. Für 971 Mio. Schilling plus 39 Mio. vereinbarte Zinsen (insgesamt 73 Mio. Euro) erhielt OneTwoSold Mitte September 2001 den Zuschlag.

Hochegger & Co. kamen bei Dorotheum nicht zum Zug

Das war nur knapp mehr als das Letztgebot der Konkurrenten – ein Fall, der Parallelitäten zur Buwog aufweist. Eben bei Ermittlungen in der Buwog-Causa sollen Verdachtsmomente auf fragwürdige Provisionszahlungen beim Dorotheum-Verkauf aufgetaucht sein. „Ich wurde gefragt, ob von uns Cash an Grasser geflossen sei“, so Erwin Soravia zu ÖSTERREICH. „Meine Antwort war definitiv Nein.“ Er weist auch Gerüchte zurück, dass Grasser kurz vor Abgabe der finalen Angebote bei ihm zum Abendessen war: „Grasser war nicht bei mir eingeladen, wir hatten während des gesamten Dorotheum-Verkaufsprozesses ausdrücklich keinen Kontakt“, so Soravia.

Ditz: „Es gab keine Chance, die Angebote zu kennen“


Ex-ÖIAG-Chef Johannes Ditz, unter dem die Dorotheum-Privatisierung stattfand, spricht gegenüber ÖSTERREICH von einem „komplett sauberen Bieterverfahren“. „Die Angebote wurden gleichzeitig abgegeben, da gab es keine Chance, etwas zu wissen.“ Der Verkauf des Dorotheums sei in der ÖIAG „völlig korrekt und nach professionellen Kriterien abgelaufen“. Grasser habe ihn in dieser Causa nie angerufen.

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