Der US-Chemieriese hat unerwartet gute Geschäfte gemacht und blickt optimistisch auf den Rest des Jahres.
Der größte Chemiekonzern der USA kam Q3 auf einen Nettogewinn von 711 Mio. Dollar (477 Mio. Euro) nach 428 Mio. Dollar vor Jahresfrist. Pro Aktie stand ein Gewinn je Aktie von 0,63 Dollar in den Büchern. Vor Sonderposten wie dem Verkauf von Geschäftsteilen ergab sich ein Ergebnis von 0,24 Dollar, die Markterwartungen lagen lediglich bei zehn Cent. Anleger reagierten positiv: Die Dow-Chemical-Aktie legte im außerbörslichen Handel in den USA 1,5 % zu.
Für den Rest des laufenden Jahres zeigte sich das Dow-Management zuversichtlich. Das wirtschaftliche Umfeld scheine sich zu stabilisieren. Die Weltwirtschaft festige sich. Auch die Konjunktur in den USA setze zu einer Erholung an.
Dow Chemical setzte im Zeitraum Juli bis September 12,05 Mrd. Dollar um. Das sind zwar 22 % weniger als vor Jahresfrist. Analysten hatten aber mit 11,85 Mrd. Dollar Umsatz noch weniger erwartet.
Mit Dow Chemical nährt ein weiterer großer Chemiekonzern die Hoffnung, dass die Chemiebranche in der schwersten Branchenrezession seit den 1970er Jahren das Gröbste hinter sich hat. Da die Chemieindustrie praktisch alle Wirtschaftszweige beliefert, gelten die Quartalszahlen der Unternehmen zudem als Frühindikator für die allgemeine Konjunkturentwicklung.
In der vergangenen Woche hatte bereits Marktführer BASF mit seinen überraschend vorgelegten Zahlen zum 3. Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Wie es um die Branche in Deutschland weiter bestellt ist, dürfte kommende Woche noch klarer werden. Dann wollen am Montag der Darmstädter Merck und am Dienstag Bayer ihre Quartalsberichte vorlegen. BASF will zudem am Donnerstag sein komplettes Zahlenwerk zum dritten Quartal veröffentlichen.